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In the folds of the flesh

In the folds of the flesh

OT: Nelle pieghe della carne
GIALLO: ITALIEN, 1970
Regie: Sergio Bergonzelli
Darsteller: Eleonora Rossi Drago, Pier Angeli, Fernando Sancho

STORY:

In einem stattlichen burgähnlichen Anwesen lebt Lucille mit ihren beiden erwachsenen Kindern Collin und Falesse. Die Männer, die eine Nacht in deren Heim verbringen, überleben diese in den seltensten Fällen. Denn Töchterchen Falesse schleppt ein schweres Trauma aus Kindertagen mit sich herum…

KRITIK:

Die erste Einstellung und gleich ein abgeschlagener Schädel im Bild und schockgeweitete Kinderaugen blicken auf die geköpfte Leiche.

Und auch sonst geht Bergonzelli in diesem unkonventionellen Giallo aus dem Jahr 1970 kaum einer Geschmacklosigkeit aus dem Weg: familiärer Missbrauch, Geschwisterliebe, Konzentrationslagererinnerungen und als Sahnehäubchen der pervertierten Kreativität: ein Badezimmer, durch welches ein Hauch von Zyklon B weht…

Dass sich am Ende manches davon relativiert, spielt keine Rolle. Der Sleaze ist entfesselt und wirkt über weite Strecken der Laufzeit. Erst im letzten Drittel haben es die Drehbuchautoren etwas zu gut mit überraschenden Twists und Wendungen gemeint und unterbrechen damit den Spannungsfluss des Films mit immer absurderen Optionen, die mörderischen Ereignisse zu erklären. Versöhnlich stimmt jedoch, dass die letztendliche Auflösung dann doch einigermaßen schlüssig ist.

Somit ist IN THE FOLDS OF THE FLESH ein Giallo, der freudianische Untiefen auslotet und zudem mit einigen abgeschlagenen Köpfen und Säurebädern aufwartet.

Gut, die Köpfe sind maskenbildnerisch gewiss keine Meisterleistungen, aber hier honorieren wir einfach mal den guten Willen, bzw. die böse Absicht. Und seien wir mal ehrlich: Die Szenen, in denen Lucille mit ihrem Sohnemann Opfer entsorgt und Köpfe noch mal aus der brodelnden Lauge auftauchen, könnten durchaus die Inspirationsquelle von Joe D´Amato für seinen 1979 entstandenen BUIO OMEGA gewesen sein und dieser Film ist ja nach wie vor der grimmige König aller in bewegten Bildern gezeigten Leichenbeseitigungen.

IN THE FOLDS OF THE FLESH ist wieder einmal ein nettes Beispiel dafür, dass ein Giallo mehr sein kann als nur ein gesichtsloser Killer mit schwarzen Handschuhen. Wobei ich natürlich nichts gegen Killer mit schwarzen Handschuhen habe. Solange sie nur in meinem Fernseher auftauchen...

In the folds of the flesh Bild 1
In the folds of the flesh Bild 2
In the folds of the flesh Bild 3
FAZIT:

Sich in freudianischem Schmuddel suhlende Gialli mit traumatisierten Mädels, fetten Erpressern, Säurebädern und Geiern sind mir immer eine Empfehlung wert. Und da macht IN THE FOLDS OF FLESH natürlich keine Ausnahme.

WERTUNG: 7 von 10 Kuckucksuhren
TEXT © Christian Ade
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Marcel | 17.12.2011 22:26
Hehe, gerade gesehen. Völlig abgedrehter Film, der wohl gar nicht wusste, wohin mit seinen Ideen. Großartig psychedelischer Titelvorspann, aberwitzige Klamotten, eine Inneneinrichtung, bei der die Farben schreien. Und das alles ist zudem noch ziemlich wirr geschnitten, oftmals verliert man den Überblick, die rollenden Köpfe sind auch nicht der Weisheit letzten Schluss. Die Krönung sind dann die topmodisch gekleideten Mädels in der Psychiatrie. Die glauben wohl alle, sie wären auf dem Laufsteg. Aber gut, das ist auch eine Therapieform. Als Film daher eher ein Flop, aber als recht wüstes Sleaze-Psychotronic-Experiment eine Sichtung wert. 5 von 10 Kaleidscopes
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