DRAMA: USA, 2001
Regie: Todd Field
Darsteller: Tom Wilkinson, Sissy Spacek, Nick Stahl
Nachdem der 21-jährige Sohn als Liebhaber vom Ex-Mann seiner Freundin umgebracht wird, sind die Eltern wie aus dem Leben gerissen. Die Trauer und Wut bahnt sich schließlich ihren Weg ans Tageslicht, als der Mörder frei in der Stadt herum läuft und wie gewohnt seinem Leben nachgeht. Die Mutter zerbricht und der Vater weiß, dass er irgendetwas unternehmen muss um wieder friedlich schlafen zu können...
KRITIK:Der Film ist eine wahre Perle, eine Großtat der amerikanischen Independentfilms, packendes, mächtiges Gefühlskino, das man so authentisch und schwerverdaulich aus keiner Hollywoodproduktion erwarten dürfte. Dabei bedient sich der Film keinerlei zusätzlicher Effekte.
Die tragischen Bedingungen sind die selben wie aus einer Großproduktion,
doch WIE Todd Field seine Charaktere in diesen düsteren, schwebenden Zustand agieren lässt, ist geradezu magisch.
Sissy Spacek spielt grandios, ebenso der großartige Tom Wilkinson (nominiert für einen Oscar). Sämtliche Rollen sind perfekt besetzt und dargestellt. Die Kamera, selbst ein trauernder Betrachter saugt geradezu die Gefühle in den Zuschauer. Man wird nicht heulen, man bedauert, man ist gebannt und zugleich wartet man auf die Erlösung.
Wie sich neben der Tragik, dem Verfall der Familie nach dem Verlust des Kindes, die Spannung gegen die Erwartung immer wieder geschickt auflehnt ist hervorragend und übertrifft in den letzten 10 Minuten so manchen Krimifilm oder Thriller in deren Gesamtlänge.
Ab einem gewissen Zeitpunkt im Film hat man diesen unschluckbaren Kloß im Hals. Ein wunderbares Zeichen, das dieser Film bei einem funktioniert. Dass großes Kino auch ohne großes Budget zustande kommt (der Film kostete 1,7 Mio. Dollar) beweist diese moderne, zeitlose Indie-Filmperle aus den Staaten. 100% Filmkunst!