OT: Ijon Tichy: Raumpilot
SCIENCE-FICTION: DEUTSCHLAND, 2007
Regie: Dennis Jacobsen, Randa Chahoud, Oliver Jahn
Darsteller: Oliver Jahn, Nora Tschirner, Peter Princz
Ijon Tichy (Oliver Jahn) ist Raumpilot und damit er nicht die ganze Zeit am Steuer seines Schiffes sitzen muss, tüftelt er an einem Art Roboter. Heraus kommt die Analoge Halluzinelle (Nora Tschirner). Mit ihr kommt er in die eigenartigsten Situationen.
KRITIK:Da hat der Sender ZDF eine ganz spezielle Serie geschaffen. Eine bewusst trashige SciFi-Komödie mit durchdachtem Witz, angelehnt an die Komplexen Werke des Stanislaw Lem, aber auf Douglas Adams (der die Buchvorlage zum Film "Per Anhalter durch die Galaxis" verfasst hat) Art umgeschrieben.
Diese Bücher des Douglas Adams bilden übrigens den besten Vergleich zu dieser vom ZDF produzierten Miniserie (sechs Folgen zu je 15 bis 20 Minuten). Anders als beim Film "Per Anhalter durch die Galaxis" wurde dieser absurd-intelligente Humor jener Bücher perfekt auf das Medium Film übertragen.
Da stört nicht einmal, dass alle Personen bis auf Nora Tschirner ("Keinohrhasen") ein solch verdrehtes, grammatikalisch zu verdammendes Deutsch sprechen, dass man meint man wäre in einem Deutschkurs für Anfänger gelandet.
Wobei man bei dieser Produktion freilich nicht von vielen Personen sprechen kann: Bei vielen Folgen bekommt man sowieso nur Tschirner und Jahn zu Gesicht und falls es mal weitere Personen braucht, dann sind es entweder Roboter oder verschiedenste Außerirdische, denen man ihre liebevolle Zusammenbastelung meist noch ansieht.
Vor allem bei diesen verschiedensten Wesen kann der Kenner zu suchen anfangen: Da gibt es einen Kermit, den "Saugistaub" R2-D2, Transformers, Schreie von einem Wookiee und und und. Selbst ein paar Aliens aus den Comics Gerhard Seyfrieds meine ich erspäht zu haben und natürlich darf eine Anspielung auf "2001: Odyssee im Weltraum" auch nicht fehlen.
Ein weiteres Highlight bildet das Raumschiff des Ijon Tichy: Für die Außenaufnahmen nahm man wohl einfach einen silberfarbenen Pfefferstreuer und die Innenausstattung ist doch eindeutig eine kleine, unaufgeräumte Junggesellenwohnung und das Steuer selbst kann doch nur ein alter Besen sein.
Ebenso absurd wie dieses Bühnenbild sind die Geschichten. Da kommt "Ijon Tiche" in eine Art Zeitschleife und begegnet seinen vergangenen und zukünftigen Ichs, auf einem Planeten wird alle paar Minuten etwas von Kometen zerstört, aber die Bewohner dort sind es schon gewohnt ein paarmal am Tag von Backups ersetzt zu werden und die letzte Folge schießt den Vogel nochmals ab, doch was da geschieht wäre schon zu viel gespoilert als es sich gehört.
Trotzdem schneiden die Folgen immer wieder interessante Themen der Physik und der Philosophie an, aber ganz im Stile Ijon Tichys muss ich dabei sagen: "Na, Leute haben später erzählt hätt ich mir Subtext nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich im freien heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Filmnacht dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind die Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, statt wahre Tatsache."
Detailverliebte SciFi Serie mit trashigem Charme, für alle die Douglas Adams lieben. Einzig die ebenso trashige Sprache könnte abschrecken. Von daher: