DRAMA/KOMÖDIE: USA, 2002
Regie: Burr Steers
Darsteller: Kieran Culkin, Jeff Goldblum, Ryan Phillippe, Bill Pullman, Susan Sarandon
Die Hölle, das sind die anderen: Igby, 17-jähriges Millionärssöhnchen ist auf der Flucht: Vor der kranken Familie, der Militärschule, in die ihn die Mutter zur Strafe gesteckt hat, und der gefühlskalten, geldgierigen Schnösel-Gesellschaft, die ihn umgibt.
KRITIK:
Na wer sagt's denn? Im Amerika von George W. Bush werden immer noch unangepasste, wenn man so
will systemkritische Filme gedreht. Gesellschaftssatiren, die der Realität etwas näher kommen als der
verlogene Hollywood-Mainstream. Zugegeben, die Qualität vergleichbarer Filme wie "American Beauty"
oder "The Royal Tenenbaums" wird hier nicht erreicht:
Der bemüht geschliffene Dialogwitz hört sich in der deutschen Fassung leider etwas steif und
konstruiert an, viele Pointen sitzen nicht wirklich. Ausnahme: "Ist das dein faschistischer Bruder?" - "Er
hat es lieber, wenn man ihn junger Republikaner nennt".
Besser ist die Besetzung: Susan Sarandon als medikamentensüchtige Furie, Ryan Philippe als konservativer
Streber und Muttermörder, Bill Pullman als schizophrener Pflegefall, und Kieran Culkin, (ja, der jüngere
Bruder von Macaulay Culkin) in der Rolle eines Teenagers, der einfach nur leben will, ohne langsam
verrückt zu werden. Alles in allem eine gut besetzte, amoralische Independent-Komödie. Freunde des
schwarzen Humors sollten einen Blick riskieren. Und ja, das Ende ist im wahrsten Sinn des Wortes
atemberaubend.
Schwarzhumorige Gesellschaftssatire, trotz einiger Längen sehenswert.