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How to Be

How to Be

DRAMA: UK, 2008
Regie: Oliver Irving
Darsteller: Robert Pattinson, Powell Jones, Michael Irving, Rebecca Pidgeon

STORY:

Freundin weg, Job scheiße und das mit der Rockkarriere will auch nicht so Recht in Gang kommen: Art hat es wirklich nicht leicht. Bis ihm ein Selbsthilfebuch in die Hände fällt. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlt er sich verstanden, weshalb er gleich den Autor des Buches zu sich holt, um von dem Profi auf Vordermann gebracht zu werden. Doch irgendwie will das mit dem Normalsein nicht so ganz klappen ...

KRITIK:

Die Story klang doch ganz nett. "How to be" hörte sich nach einer charmanten Indie-Tragikomödie an, ein sympathischer Loser, ein wenig Weltschmerz, nette Indiemusik und dazu ein eventuelles Happy End. Es hätte ja auch so schön sein können. Aber es sollte nicht sein.

"Therapy was invented in the sixties. Do you know what invented means? It means it doesn’t exist.”

Nach einem noch relativen starken Anfang, sackt der Film mehr und mehr in sich zusammen. Der Film wirkt trotz einer Laufzeit von knapp 80 Minuten streckenweise zäh wie Kaugummi. Ein paar Einfälle sind ja ganz nett und Arts maulfauler Vater ist auch ziemlich cool, aber ansonsten bleibt am Ende des Tages nicht viel übrig.

"Statistically most traumatic experiences take place in the lower portions of the house.”

"How to be" versucht sowohl Coming-of-age Drama als auch Indiekomödie zu sein, bekommt aber beides nicht so Recht auf die Reihe. Außer britischen Wortwitz-Anhängern, dürften die meisten Jokes wohl niemanden hintern Baum hervorlocken. Wer sich darüber erheitert, dass Art beispielsweise eine Redewendung wörtlich nimmt und dann irgendwo landet wo er halt nicht hingehört oder dass der Psychiater ein Händchen dafür hat, immer an den abstrusesten Orten aufzutauchen, auch wenn es keinen Sinn macht, dürfte mit dem Film seine Freude haben, aber ansonsten hat der Film nicht wirklich viele Lacher zu bitten. Ein paar Witze sind zwar nett, ebenso die Sidekicks, aber irgendwie passt das Timing einfach nicht.

Der Film hat ein paar nette Einfälle, aber das war’s dann schon. Manchmal fragt man sich aber nur, was das eigentlich alles soll. Besonders schlimm wird’s gegen Schluss, wenn noch die "Lebensgeschichte" aller Figuren, oder so ähnlich, aufgearbeitet wird. Dabei gelingt es dem Film gerade so, dass man sich noch für die Hauptfigur einigermaßen interessiert.

"Yeah I admit it, I was a geek — but check me out now. What does it matter. You could be like me if you just embraced your freedom.”

Und auch schauspielerisch gibt es keine besonderen Glanzpunkte. Robert Pattinson, der auch am Soundtrack Hand anlegte und ein paar Songs höchstpersönlich intonierte, versteht es zwar seinen Charakter glaubwürdig rüberzukriegen und man nimmt ihm den mit der Welt hadernden Loser problemlos ab, der Rest der Cast ist aber durchaus durchwachsen. Aber was erwartet man sich schon bei einer Low-Budget-Produktion, bei der ein nicht geringer Teil der Cast vor und nach der Produktion gar nicht oder nur sporadisch der (Film)-Schauspielerei nachzugehen scheint.

Dabei ist der Film gar nicht mal sooo extrem schlecht. Es gibt schlimmeres. So gibt es neben ein paar netten Ideen auch Szenen die Funktionieren, die einen wehmütigen Eindruck dessen vermittelten, was hätte sein können. Und ab und wann zündet auch ein Gag und der Film lässt ein wenig Charme durchblitzen.

Aber im Großen und Ganzen ist der Film einfach nur zäh und merkwürdig unausgegoren. Er ist weder Fisch noch Fleisch, weder Drama noch Komödie.

How to Be Bild 1
How to Be Bild 2
How to Be Bild 3
How to Be Bild 4
FAZIT:

"How to be" klingt nach einer netten Indikomödie, entpuppt sich jedoch leider als zähes Machwerk, das weder Fisch noch Fleisch ist. Ein Film, der es nur aufgrund der späteren Popularität des Hauptdarstellers überhaupt bis zu uns geschafft hat, und den man nicht unbedingt gesehen haben muss. Es gibt mit Sicherheit bessere Comimg-Of-Age-Komödien mit leicht melancholischem Unterton.

WERTUNG: 4 von 10 misslungen Anmachsprüchen
TEXT © Gerti
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