HORROR: USA, 2005
Regie: John Polson
Darsteller: Robert De Niro, Dakota Fanning, Elisabeth Shue, Famke Janssen
Die kleine Emily, traumatisiert nach dem Selbstmord ihrer Mutter, spielt gerne - am liebsten Verstecken - am allerliebsten mit ihrem imaginären Freund Charlie. Dieser hinterlässt aber bald allzu reale Spuren...
KRITIK:
Eigentlich hätte einen ja schon das Staraufgebot von Hollywoodgrößen hellhörig machen sollen. Mehr als ein Zusammenwürfeln aus altbekannten Steinen des hollywoodschen Horrorfilmbaukastens durfte nicht erwartet werden.
Der Zuschauer möge doch bibbernd in die Armlehnen des Kinosessels verkrallt auf die Beantwortung der Frage warten: Wer ist Charlie? Und dann soll uns bitte auch noch der Mund offenstehen ob der unerwarteten Wendung, wer Charlie wirklich ist.
So begeisternd ist diese Wendung aber leider nicht und da der Film eigentlich nur davon lebt, auf diese Wendung zuzusteuern, verhungert er am vermeintlichen Höhepunkt. Bis dorthin versucht der Regisseur den Zuseher mehr plump als sonstwas auf falsche Fährten zu führen. Danach folgt ein Wühlen in Horrorklischees. Wer wird wohl hinter der Schranktür darauf warten, die Nebendarstellerin und das Publikum zu erschrecken? Charlie?
Leider viel zu vorhersehbar jedes einzelne Schockelement und wer bald draufgehen wird bzw. überleben darf.
Die als sonst exzellent bekannten Schauspieler liefern Erwartungsgemäßes ab. Für die Hauptrolle hätte es keinen Robert De Niro gebraucht. Erfreulich, Elisabeth Shue wiederzusehen, von der man in den letzen Jahren eher wenig gehört und gesehen hat. Immer eine Augenweide - Famke Janssen.
Hervorzuheben - Dakota Fanning. Sie zeigt ihr großes Potential und weckt Erinnerungen an Christina Ricci. Dank ihr kommt dann doch etwas Spannung auf. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter diesen großen Augen?
Ihre Darstellung, dazu stimmungsvolle Bilder und ein ebensolcher Soundtrack machen den Kinobesuch dann doch noch (mehr als) erträglich.
Die Frage, ob John Polson (Regie) als Regisseur (Swimfan) oder Schauspieler (Mission: Impossible II) schlechter ist, ist spannender als dieser Film.