OT: Henry's Crime
DRAMA: USA, 2010
Regie: Malcolm Venville
Darsteller: Keanu Reeves, Vera Farmiga, James Caan, Fisher Stevens
Henry arbeitet an einer Mautstelle zwischen den USA und Kanada, hat ein kleines Häuschen, eine Frau mit Babywunsch und ist der hilfsbereite Kerl vom Dienst. Dadurch wird er von ehemaligen Schulkollegen unwissentlich in einen Bankraub verwickelt und als einziger festgenommen. Nach drei Jahren kommt er aus dem Gefängnis, seine Frau ist schwanger von einem seiner Schulkollegen und auch sonst hat er kein wirkliches Ziel. Also beschließt er, die Bank wirklich zu überfallen und zwar über einen stillgelegten Gang zwischen der Bank und einem Theater, von dem er zufällig erfährt. Zur Unterstützung überredet er seinen ehemaligen Zellengenossen, den smarten und friedliebenden Max, ihn zu unterstützen und heuert als Schauspieler an dem Theater an, von welchem der Gang zur Bank führt. Doch mehr und mehr tritt für ihn seine Bühnenkollegin Julie in den Vordergrund, in die er sich verliebt.
Manchmal - an kühlen Abenden - kann es schon vorkommen, dass in einem der Wunsch nach herzerwärmender Romantik entsteht und sollte das mit dem einen oder anderen herzlichen Lächeln verbunden sein - ideal.
Doch manchmal ist einem danach kälter und man bekommt Kopfweh. So ist es mir ergangen mit diesem Film. Statt einem cleveren Heist-Movie bekommt man ein fades Filmschnipsel-Menü serviert. Wird schon einen Grund haben, dass dieser Film relativ viel gekostet und kaum etwas eingespielt hat. Da können mich auch die lobpreisenden Kritiken der geschätzten Konkurrenz nicht davon abbringen.
Keanu Reeves ist hölzern wie schon lange nicht und die vielgefeierte Chemie mit Vera Farmiga muss in einem anderen Labor stattgefunden haben. Obwohl als Komödie verkauft, konnte außer dem stets charmanten und professionellen James Caan niemand ein Lächeln aus mir zaubern.
Wirklich gut waren nur die Songs, die den Film immer wieder untermalen. Deren Sound verspricht einen Swing und Blues, den Bilder und Dialoge leider nicht bestätigen. Rätsel gab mir das schmächtige Männchen auf, der den fiesen ehemaligen Schulkollegen, welcher sowohl für den ersten Bankraub verantwortlich ist als auch dann beim zweiten mitmischt, auf.
Erst der Nachspann brachte die Erinnerung. Fisher Stevens heißt der Mann und war einst dafür verantwortlich, dass NR. 5 LEBT. Und irgendwie wurde auch klar, wieso nachher nicht mehr viel von ihm zu sehen war.
Also! Wenn ihr kuscheln wollt, kramt Omis Wolldecke raus. Für Romantik empfehle ich Kerzen oder ein gemeinsames und heißes Bad. Lachen kann man im Keller bekanntlich auch und falls ihr ins Theater geht, schaut euch keinen Tschechow an. Aber wer weiß, vielleicht verstand ich auch nur nicht die netten Botschaften dieses Films.