DRAMA/THRILLER: NZ, 1994
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Kate Winslet, Melanie Lynskey, Sarah Peirse, Diana Kent
Neuseeland in den Fünfziger Jahren: Juliet (Kate Winslet) und die Pauline (Melanie Lynskey) lernen sich an einer Mädchenschule kennen. Die beiden werden unzertrennliche Freundinnen, die mehr Zeit miteinander verbringen, als ihren Lehrern, Psychologen und Eltern recht ist. Als die Mädchen getrennt werden sollen, treffen sie eine fatale Entscheidung ...
KRITIK:1994 drehte der für bislang für überdrehte Splatter-Komödien wie Braindead oder Meet the Feebles bekannte Neuseeländer Peter Jackson dieses psychologische Drama, das mit Auszeichnungen und Preisen überhäuft wurde.
Die Geschichte zweier Mädchen, die vor ihrer sie missverstehenden Umwelt in ihre Traumwelt flüchten und schließlich einen Mord begehen, beruht auf einem tatsächlichen Fall in Neuseeland der Fünfziger. Wir haben es also mit einer True Crime-Story zu tun, die Peter Jackson anhand der Tagebuchaufzeichnungen einer der Täterinnen erzählt.
Auch wenn der Grundton ein hoch-seriöser ist, kann - und will - Peter Jackson seine Herkunft aus dem phantastischen Fach nicht verleugnen. Der Regisseur lässt seinem Hang zu ausgefallenen Kamerafahrten und optischen Extravaganzen freien Lauf: Die Bebilderung der Traumwelt ist ausgesprochen gut gelungen; es ist faszinierend anzusehen,
wie die Bilder bisweilen hart an der Kitschgrenze entlang schrammen (Die Märchenschlösser! Die Einhörner!!),
um doch jedes Mal die Kurve zu kratzen und auch düster und bedrohlich zu wirken.
Die Special Effects-Leute haben wirklich ganze Arbeit geleistet.
Die damals 19-jährige Kate Winslet ist hier in ihrer ersten Kino-Rolle zu bewundern.
Obwohl ihre Rolle der neunmalklugen Upperclass-Göre anfangs wenig sympathisch wirkt,
wird der Zuseher rasch auf die Seite dieser ungleichen Freundinnen gezogen.
Was folgt, ist eine ungewöhnliche - und beunruhigende Liebesgeschichte, die gleichermaßen mitreißt und befremdet.
Schade, dass Heavenly Creatures Peter Jacksons einziger Abstecher ins Arthouse-Fach geblieben ist. Der Mann hat's wirklich drauf!
Peter Jacksons reifster - und zumindest für meinen Geschmack - bester Film erzählt die tragisch endende Geschichte zweier Freundinnen in Neuseeland der Fünfziger. Die wundeschön bebilderte Mixtur aus Coming of Age-Story und poetischem (True Crime)-Thriller hat Jackson in Hollywood Tür und Tor geöffnet. Der Rest ist bekannt...