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Halloween

Halloween

HORROR: USA, 2018
Regie: David Gordon Green
Darsteller: Jamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak, Will Patton, Jefferson Hall, Virginia Gardner

STORY:

Zwei investigative Journalisten untersuchen den Fall Michael Myers, der seit 40 Jahren in einem Sanatorium untergebracht ist. Sie treffen zuerst ihn, und anschließend seine damalige Gegenspielerin Laurie Strode, die sich seit dieser Zeit auf seine Rückkehr vorbereitet und sich sowohl von der Außenwelt wie auch von ihrer Tochter losgesagt hat. So ziemlich jeder hält Laurie für verrückt, bis zu dem Tage, an dem Michael verlegt werden soll und ihm die dabei die Flucht gelingt. Laurie wird auf der Jagd nach Michael von dem Polizisten Hawkins, der schon bei den Morden vor 40 Jahren dabei war, unterstützt.

KRITIK:

Das HALLOWEEN-Franchise gehört wohl zu den bekanntesten der Horrorfilmgeschichte. Der Erfolg des Slasherfilms von 1978 zog eine ganze Armada an (Teenie-) Slasherfilmen wie FREITAG DER 13. (1980) und A NIGHTMARE ON ELM STREET (1984) nach sich. Nach dem sehr umstrittenen Rob Zombie Remake (2007) und seiner Fortsetzung (2009) musste man als Fan lange neun Jahre auf einen neuen HALLOWEEN-Film warten. Man wählte dafür den perfekten Zeitpunkt von 40 Jahren nach der Kinopremiere von HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS. Ursprünglich war Halloween 3D geplant, zum Glück wurde nicht auf diesen Zug aufgesprungen und der Film in 2D ins Kino gebracht.

Am Film arbeiteten viele Leute mit, die schon bei früheren Produktionen dabei waren. Zur Freude der Fans durfte der ursprüngliche Darsteller des Michael Myers von 1978, Nick Castle, wieder in die Rolle seines Lebens schlüpfen. Unterstützt wird er dabei von Stuntman James Jude Courtney. Auch mit an Bord ist John Carpenter, der Erfinder der Reihe, als Produzent und Komponist. Wie sollte es auch anders sein, schließlich hat seine Musik die Reihe geprägt. Als Produzent fungierte wieder Malek Akkad, der schon bei Rob Zombies Neuauflagen dabei war. Der Film ist seinem Vater Moustapha Akkad gewidmet ist, dem Produzenten der ersten acht Teile der HALLOWEEN-Reihe, der 2005 bei einem Terroranschlag in Jordanien ums Leben kam.

HALLOWEEN, ursprünglich unter dem Arbeitstitel "HALLOWEEN RETURNS" geplant, versteht sich als direkte Fortsetzung des Originals von 1978, und stellt damit die Reihe wieder einmal auf den Kopf. Schon HALLOWEEN H20 von 1998 ignorierte alle Vorgänger bis auf die ersten beiden Teile. Das funktionierte damals auch sehr gut und H20 wurde die bis dato beste Fortsetzung.

HALLOWEEN geht noch einen Schritt weiter und ignoriert alle Teile bis auf das Original. Sogar den zweiten Teil von 1981, der sich inhaltlich direkt an die Nacht des Grauens anschloss und wesentlich brutaler war als sein Vorgänger, was sogar eine Beschlagnahmung nach sich zog. Der Grund dafür ist, dass man die im zweiten Film geknüpfte Familienbande zwischen Laurie und Michael wieder annullierte. Das muss man als Fan erst mal verdauen.

HALLOWEEN macht sowohl als Slasherfilm als auch als Teil der HALLOWEEN-Reihe vieles richtig. Vor allem entmystifiziert der Film Michael nicht, so wie es Rob Zombie durchaus getan hat, er versucht die Reihe nicht neu zu erfinden, sondern besinnt sich auf alte Stärken. Halloween schafft es, die Atmosphäre des ersten Teils einzufangen und dabei eigenständig genug zu bleiben. Der Film hat einen akribisch angelegten Spannungsbogen. Zwar hätte man im Mittelteil etwas stärker anziehen können und manchmal bei der ein oder anderen Szene mehr zeigen können.

Nichtsdestotrotz orientiert sich der Film an der Brutalität des zweiten Teils von 1981 und hält trotz FSK 16 einiges an Gewaltdarstellungen bereit. Die letzte halbe Stunde hat es wirklich in sich und entschädigt für einige wenige Längen.

So jetzt die berühmte Frage aller Fragen: Kann ich den Film auch anschauen, ohne vorher das Original gesehen zu haben? Ich sage bedingt ja! Es wird zwar zwischendurch einiges erklärt und sogar Rückblenden gezeigt, trotzdem rate ich dringend dazu, sich die 90 Minuten dem Vorgänger zu widmen, um die vielen Andeutungen zu verstehen, denn HALLOWEEN ist definitiv eine Hommage an John Carpenters Original, sowohl musikalisch als auch in einzelnen Szenen. Neben mir im Kino saß jemand, der keinen HALLOWEEN-Film kannte und mich fragte, ob Michael ein normaler Mensch sei. "Nein", sagte ich, "ist er nicht, denn er ist der Boogeyman... der schwarze Mann!"

Halloween Bild 1
Halloween Bild 2
Halloween Bild 3
Halloween Bild 4
Halloween Bild 5
Halloween Bild 6
Halloween Bild 7
FAZIT:

Als langjähriger Anhänger der Reihe hatte ich große Erwartungen an den Film und bin sehr froh, dass diese nicht enttäuscht wurden und wir den besten Halloween-Film seit 20 Jahren beschert bekommen haben. Michael Myers macht eine richtig gute Figur und ist beängstigender als je zuvor. Kombiniert mit dem Soundtrack aus dem Originalfilm, vielen Anspielungen auf die restliche Reihe, gut dosierten Splattereinlagen und einem fulminanten Showdown, lässt es das Herz eines jeden Horrorfilmfans höher schlagen. Für mich definitiv der beste Horrorfilm des Jahres!

WERTUNG: 9 von 10 Besuchen in Smith´s Grove
Gastreview von Dominik Schreiter
Dein Kommentar >>
Ruuthi | 02.12.2018 20:23
Ich bin sehr enttäuscht. Lieber nochmal die Fortsetzung des Originals kucken.
Dominik | 11.12.2018 18:59
Jedem das seine, Empfindungen sind da sehr subjektiv, mich würde jetzt aber schon interessieren, was dich genau enttäuscht hat. Der Film ist halt eine Hommage an den 1. Teil, was mir persönlich sehr gefallen hat, besser ist er auf keinen Fall, aber das muss er auch nicht ;)
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