DRAMA: GB, 2007
Regie: David Mackenzie
Darsteller: Jamie Bell, Claire Forlani, Ciarán Hinds
Die meisten Menschen würden es wohl beängstigend finden, wenn jemand durch die Nacht schleicht und sie in ihren Häusern und Wohnungen mit dem Fernglas beobachtet und sich darüber anschließend auch noch Notizen macht. So auch die Mitbürger des 17 Jährigen Hallam Foe, wunderbar gespielt von Jamie Bell (bekannt aus "Billy Elliot- I will dance" und "Dear Wendy").
Hallams Mutter ist tot, seine Schwester geht ins Ausland und er bleibt mit seinem Vater (Ciarán Hinds) und seiner ihm verhassten Stiefmutter (Claire Forlani) zurück. Da er sich langweilt, verbringt er Stunden damit andere Menschen zu beobachten, aus reiner Neugierde. Als er schließlich von seinem Vater in die Stadt geschickt wird, trifft er auf die seiner Mutter sehr ähnlichen und gut aussehenden junge Kate (Sophia Myles). Er verfolgt sie in die Arbeit, besorgt sich einen Job im selben Hotel und schleicht sich eines Tages auch in ihre Wohnung
Seine Faszination von Kate geht soweit, dass er über die Dächer der Stadt klettert, nur um sie durch ihre Fenster beobachten zu können.
Da das auf die Dauer nicht unbemerkt bleibt, bekommt Hallam Schwierigkeiten und Kate wendet sich schockiert von ihm ab. Er schafft es jedoch, ihr alles zu erklären und ihr Vertrauen wiederzugewinnen. Eine seltsame und zugleich schöne Liebesgeschichte entwickelt sich. Die beiden erkennen jedoch bald, dass Hallam erstmal sein eigenes Leben in den Griff kriegen muss, bevor er es mit einem anderen Menschen teilen kann.
Regisseur David Mackenzie (u.a. "Young Adam") präsentiert dem Zuschauer mit "Hallam Foe" einen wunderschön verträumten und zugleich sehr tragischen Film. Mit viel Humor erzählt er uns die Geschichte eines jungen Mannes, der lieber anderen beim Leben zusieht als selbst zu leben. Der Soundtrack ist sehr dynamisch und kraftvoll und verleiht so den Bildern noch zusätzlich Stärke. Vor allem ist es aber Jamie Bell, der durch sein Spiel begeistert und durch die Figur des Hallam die Sympathien des Publikums auf erschreckend schöne Weise von Anfang an auf seiner Seite haben muss. Wer also ungewöhnliche Menschen mit etwas seltsamen Hobbys mag, darf sich dieses Meisterwerk auf keinen Fall entgehen lassen!
Bitte nochmals den letzten Satz lesen ...