OT: Incubo sulla città contaminata
HORROR: I/E, 1980
Regie: Umberto Lenzi
Darsteller: Hugo Stiglitz, Laura Trotter, Mel Ferrer
Keine Ahnung, wer es einem kälter den Buckel runterrieseln lässt: der Vollbart über der eingefrorenen Mimik von Hauptdarsteller Hugo Stiglitz oder die Horden kontaminierter Zombies, die mit einem unidentifizierten Militärflugzeug auf einem Flughafen landen und gleich ordentlich Rabatz machen.
So ähnlich wie das Flughafenpersonal hier, müssen sich wohl auch Mallorcas Einheimische fühlen,
wenn im Sommer die ersten Touristenflieger aus Deutschland und England eintreffen.
Lenzis Zombies treiben es hier aber noch eine Spur bunter.
Sie torkeln nicht herum wie ihre Kollegen aus den Romero-Filmen (oder deutsche Touristen vorm Ballermann),
sondern sind ziemlich fix auf den Beinen.
Und sie benutzen nicht nur ihre Zähne als Waffen,
sondern auch Maschinengewehre, Klappmesser, Sicheln, Äxte und Eisenstangen.
Nach dem Flughafen stürmen sie noch das Fernsehballett,
das Krankenhaus, das Kraftwerk und verwandeln so die ganze Stadt in eine NIGHTMARE CITY
NIGHTMARE CITY ist auch der US-Titel dieses Italo-Splatterflicks aus den güldenen Achtzigern,
aber hierzulande kennt man ihn besser unter dem herrlich martialischen Namen GROSSANGRIFF DER ZOMBIES.
Auch wenn dann und wann die richtig herbe Gorekeule geschwungen wird,
sind ein Großteil der Effekte und Masken - salopp ausgedrückt - Scheiße.
Und auch der Trash sagt laut "Hallo!", wenn geworfene Monitore in Feuerbällen explodieren,
die gleich zwei, drei Zombies auf einmal in die ewigen Jagdgründe sprengen.
Aber all dies kann dem Bodycount in diesem absurden Gemetzel am Allerwertesten vorbei gehen,
denn er erreicht locker-flockig dreistellige Regionen und da ist noch nicht mal eine halbe Stunde gespielt.
Bei all dem Unsinn, der in diesem Film unbestritten verzapft wird,
muss man ihm eines lassen: Langweilig is´ er nicht.
Die Zeit vergeht sogar wie im Flug und dann und wann kommt sogar für ein paar Minuten richtig
beklemmende Atmosphäre auf.
So geschehen bei der Dame, die allein zu Hause ist und über deren Dach sich das Unheil fast spürbar zusammenbraut.
Außerdem ist GROSSANGRIFF DER ZOMBIES ein Beleg dafür,
dass weder RETURN OF THE LIVING DEAD noch 28 DAYS LATER und auch nicht das DAWN OF THE DEAD-Remake das
Patent auf den "rennenden Zombie" angemeldet hat.
Jops, GROSSANGRIFF DER ZOMBIES macht Spaß.
Jedenfalls Leuten wie mir, die noch einen zombifizierten Affen aus alten Gorehound-Tagen
auf den Schultern sitzen haben, der ständig "Aim for the Brain! Aim for the Brain!" flüstert.
Alle anderen sollten aber in Deckung gehen.