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Gorky Park

Gorky Park

DRAMA: USA, 1983
Regie: Michael Apted
Darsteller: William Hurt, Lee Marvin, Brian Dennehy, Joanna Pacula, Ian Bannen, Michael Elphick

STORY:

Als im beliebten Gorky-Park drei Leichen, denen die Gesichtshaut entfernt wurde, gefunden werden, vermutet Milizoffizier Arkady Renko sofort einen Zusammenhang mit dem KGB. Dennoch bleibt er an der Sache dran. Anfangs nur um genug Beweise zusammentragen zu können, um den Fall an das KGB abgeben zu können. Seine Ermittlungen führen ihn schon bald zu einer jungen Schönheit, die mehr zu wissen scheint als sie zugibt. Doch auch andere haben etwas zu verbergen und Renko findet sich bald in einem gefährlichen Netz von Macht und Intrigen wieder...

KRITIK:

Es war im Jahr 1983 als sich Michael Apted anschickte "Gorky Park" auf die große Leinwand zu bringen. Bereits im gleichnamigen Roman von Martin Cruz Smith kam der sowjetische Geheimdienst nicht allzu gut weg. So verwunderte es kaum, dass es keine Drehgenehmigung für Russland gab. Also musste das Filmteam mit Glasgow und Helsinki vorlieb nehmen. Da es dem Film bereits vom ersten Moment an gelingt ein Gefühl von Schwermut zu transportieren und eine dichte Atmosphäre aufzubauen, lässt sich dies jedoch leicht verschmerzen.

Für heutige Verhältnisse lägt "Gorky Park" ein ausgesprochen gemächliches Tempo an den Tag. Der Atmosphäre ist die langsame Erzählweise jedoch alles andere als abträglich. Zusammen mit dem zurückhaltenden, leicht stoischen Spiel von William Hurt als Renko, entsteht ein durchaus interessantes Porträt Russlands zur Zeit des kalten Krieges. Obwohl, Porträt ist vielleicht zu viel gesagt. Der Film fängt viel mehr eine Grundstimmung ein.

Für mich persönlich zählt William Hurts Interpretation des idealistischen Renkos zu den Highlights des Films. Er gibt Renko zu Anfang sogar etwas spielerhaftes und überzeugt durch sein zurückhaltendes, manchmal unterkühlt wirkendes Spiel. Im zur Seite steht Lee Marvin als amerikanischer Geschäftsmann, mit einflussreichen Freunden, der ins Visier von Renko gerät. Aber auch Brian Dennehy als undurchsichtiger Amerikaner vermag zu überzeugen. Und Joanna Pacula sieht nicht nur bezaubernd aus, sondern wurde für ihre Rolle auch gleich mal für den Golden Globe nominiert.

Für Spannung sorgen jedoch nicht nur die Schauspieler und interessanten Figuren sondern vor allem auch die komplexe Geschichte. Auch wenn sich Michael Apted mit seiner Inszenierung Zeit nimmt, so sollte man dennoch aufpassen, um zwischen all den Verstrickungen und Toten nicht den Faden zu verlieren.

Gorky Park ist eine interessante Mischung zwischen Kriminal- und Politthriller. Lakonischer Humor und eine Liebesbeziehung findet man im Film auch. Zwar ist die Geschichte nicht immer frei von Klischees, doch im Vergleich zu anderen Filmen sind sie in der Minderheit und fallen nicht so extrem ins Gewicht.

Der Score von James Horner besticht durch einen 80s und Synthesizer-Sound und unterstreicht den düsteren Thriller-Character des Films zusätzlich.

Gorky Park Bild 1
Gorky Park Bild 2
Gorky Park Bild 3
Gorky Park Bild 4
Gorky Park Bild 5
FAZIT:

Tolle Schauspieler, eine dichte Atmosphäre und eine spannende Story machen aus "Gorky Park" einen interessanten Thriller der Extraklasse bei dem selbst Politthriller-Muffel auf ihre Kosten kommen können. Vorausgesetzt, sie stören sich nicht daran, dass man Actionszenen in Gorky Park nur selten findet, ebenso spektakuläre Stunts. Gorky Park ist nun mal Old-School. Im besten Sinne.

WERTUNG: 7 von 10 Zobelmützen
TEXT © Gerti
Dein Kommentar >>
Marcel | 02.01.2011 20:36
Schöner, altmodischer Thriller. Tolle Musik. Tolle Atmosphäre. Und zeitweise gar nicht mal zartbesaitet. Nur das kitschige Ende ist irgendwie daneben. "Aber irgendwann, Irina".
Gerti | 03.01.2011 17:53
Ja, der Schluss ist auch mir ein wenig sauer aufgestossen...
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