KOMÖDIE: D, 2003
Regie: Wolfgang Becker
Darsteller: Daniel Brühl, Katrin Saß
Die Mutter des 20-jährigen Ostberliner Alex fällt vor dem Ende der DDR ins Koma, verschläft den Mauerfall, und als sie nach 8 Monaten erwacht, ist alles, woran die stramme Kommunistin im Leben je geglaubt hat, Geschichte. Weil sie diese Aufregung nicht überleben würde, bleibt Alex nichts anderes übrig, als seiner Mutter die Illusion einer weiterhin existierenden DDR in den eigenen vier Wänden vorzugaukeln.
KRITIK:
Nach "Lola rennt", "23", "Crazy" oder "Sonnenallee" sollte es sich langsam herumgesprochen haben, dass
unsere deutschen Nachbarn im Stande sind, absolut großartige Filme zu drehen.
Die Tragikomödie "Good bye, Lenin" macht da keine Ausnahme. Eine ebenso irrwitzige wie
berührende Geschichte, überzeugende schauspielerische Leistungen, jede Menge kuriose Einfälle und
allerlei filmtechnische Raffinessen (u.a. eine nette Anleihe an Stanley Kubrick) beweisen einmal mehr, wie
gut deutsche Filme sein können.
Wenn Alex seiner todkranken Mutter mittels gefakter TV-Sendung weißmacht, Genosse Honecker
hätte höchstpersönlich den Mauerfall angeordnet, um den von Arbeitslosigkeit, Ellbogenmentalität und
Killerkapitalismus geplagten Westdeutschen ermöglichen, in heile Welt der sozialistischen DDR zu
flüchten, weiß man nicht mehr, ob man jetzt lachen oder weinen soll.
Ein kleines Filmwunder: Intelligent, witzig, diskussionswürdig, auf unpeinliche Weise berührend, und zumindest in Deutschland ein gewaltiger Publikumserfolg.