OT: Morgane et ses nymphes
EROTIK/HORROR: F, 1971
Regie: Bruno Gantillon
Darsteller: Dominique Delpierre, Mireille Saunin, Michéle Perello, Régine Motte
Nachdem ihr Wagen liegen geblieben ist, verbringen die Freundinnen Anna und Francoise eine Nacht im Heu. Am nächsten Morgen ist Anna verschwunden. Ein seltsamer Zwerg kommt und behauptet, er wisse, wo Anna sich befindet. Francoise folgt ihm zum Schloss der Morgana Le Fay. Dieses entpuppt sich als eine Art magisches Lesbos. Wer es einmal betreten hat, wird es nie wieder verlassen
KRITIK:GIRL SLAVES OF MORGANA LE FAY ist weniger Horrorfilm als viel mehr verträumtes Märchen und Lesbensoftporno in Personalunion. Und diese außergewöhnliche Mischung bringt uns Bruno Gantillon im allerbesten Rollin - Look auf den Bildschirm.
Anfangs entwickelt der Film eine beeindruckende Bildersprache, die im Verbund mit der hypnotischen Musik und der pittoresken Ausstattung richtiggehend zum Schwelgen einlädt. Zwar bleibt das Visuelle auch in der Folgezeit dominant, doch verliert es vor allem im letzten Akt an Einfallsreichtum und beschränkt sich dann zunehmend auf ästhetisch gefilmten Zärtlichkeiten zwischen Frauen.
Absolut knisternd sind hier die Szenen zwischen Mireille Saunin und Regine Motte. Hier bekommt man eine Ahnung davon, was Baudelaire gemeint hat, als er einst den Satz "Lesbos - land of hot and languorous nights" geprägt hat.
Allerdings sollten Leute, die einen Horrorfilm oder Hochspannung oder wegen der Erwähnung der "Girl Slaves" im Titel etwas aus der sleazigen WIP - Ecke erwarten, Morganas Schloss nicht besuchen. Die Enttäuschung wäre vorprogrammiert. Wer jedoch einen Blick in einen sinnlichen wie übersinnlichen lesbischen Garten Eden werfen will, dem sei dieser zauberhafte und völlig unkonventionelle Film als Guckloch empfohlen.
GIRL SLAVES OF MORGANA LE FAY ist ein seltsames und zugleich wunderschönes Werk - mit das Merkwürdigste und Ästhetischste, was die (gepflegte) Sexploitation je hervorgebracht hat. Genau deswegen dürfte der Film aber nur diejenigen ansprechen, die auch mit den erotischen Vampirfilmen eines Jean Rollin etwas anfangen können.