SF-HORROR/ACTION: USA, 2001
Regie: John Carpenter
Darsteller: Ice Cube, Natasha Henstridge, Jason Statham, Pam Grier
Im Jahr 2176 hat der Mensch den Mars erobert und sich dort in Kolonien angesiedelt. Doch als bei Minenarbeiten die Geister der früheren Bewohner des roten Planeten freigelassen werden, ergreifen diese Besitz von den Menschen. Ein Polizeitrupp, der in der Siedlung nach dem rechten sehen soll, gerät in eine fast aussichtslose Lage: Denn frei schwebende Geister trachten nach Wirtskörper und die bereits Besessenen nach Köpfen. Jetzt herrscht -nomen est omen- Kriegszustand auf dem Mars
KRITIK:Wer wie John Carpenter Titel wie HALLOWEEN, THE FOG, DAS ENDE oder DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT in seiner Filmographie stehen hat, der darf sich zu den Unsterblichen des Genres rechnen. Doch auch Unsterbliche haben manchmal eine Gurke in der Vita. Und gemeinhin wird GHOSTS OF MARS als Carpenters Gurke angesehen.
Seltsam, denn eigentlich riechen die Rahmenbedingungen mit Eure SPECIES-Scharfheit Natasha Henstridge, Blaxploitation-Queen Pam Grier und dem damals noch unbekannten, aber jetzigen Action-Superstar Jason Statham als Space-Cops in einer viel versprechenden Krawallstory eher nach köstlich schmeckender Blutorange. Doch auch wenn die erwähnten Aktricen und Akteure sich redlich abmühen mit engagierten Spiel den einmal mehr unerträglich coolen Ice Cube an ihrer Seite vergessen zu machen, bringen sie dennoch nicht genügend Licht in die Schatten.
Denn der nervende Rap-Eiswürfel ist nicht das einzige und auch nicht das größte Manko auf dem Mars anno 2176. Was viel schwerer ins Gewicht fällt, ist, dass diese Kolonialstadt auf dem Mars nicht eine Sekunde lang echt wirkt. Es herrscht ständig eine billige Studiokulissenatmosphäre vor, die eigentlich weit unter Carpenters Würde liegen sollte. Doch auch sonst präsentiert sich der Meister nicht in Topform. Ein Beleg dafür sind die albern choreographierten Kämpfe und das Billigfeuerwerk an Action, das uns im Finale erwartet und eine uninspiriert tosende Elektro-/Metal- Mucke, die jede Gruselstimmung gleich im Anflug totschlägt. Kaum zu glauben, dass dieser Score vom gleichen Mann komponiert und eingesetzt worden ist, der es immer verstanden hat, seine Werke mit genialer Musik zu unterlegen; eure Ohren seien auf HALLOWEEN, DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT oder THE FOG verwiesen.
Obwohl GHOSTS OF MARS Lichtjahre von der Qualität anderer Carpenter-Klassiker entfernt ist und der Film insbesondere im letzten Drittel nur noch völlig dümmlich herumpoltert, greift dann und wann die alte Regel, dass auch Trash Spaß macht. So gibt es auch einige Szenen, die das Genreherzchen lachen lassen. An den "fliegenden Guillotinen" und den blutigen Totalschäden, die sie zumeist Brust aufwärts anrichten, kommt man als Fan kruder Kost nicht vorbei. Und hat man sich erst an die platten Figuren, die billigen Knalleffekte und die prolligen Sprüche gewöhnt, kommt auch etwas Laune auf.
Auf dem Mars hauen sich Besessene, Geister und toughe Spacepolizisten die Köpfe ein und ab...-
Inhaltsangabe und Regisseur lassen auf ein SciFi-Schlachtfest der Extraklasse hoffen, doch John Carpenters GHOSTS OF MARS entpuppt sich als erschreckend billiges und uninspiriertes Spektakel. Man mag kaum glauben, dass dafür der Mann, der uns HALLOWEEN, DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT oder DAS ENDE brachte, verantwortlich sein soll. Gemessen am Anspruch Carpenters schmeckt das Ganze schon ein bißchen nach Gurke, aber wenigstens nicht nach Scheiße - sofern man gewillt ist, die GHOSTS OF MARS durch die extrastarke Trashkrawall-Brille zu sehen. Nur mit ihr und wegen der knackigen Natasha Henstridge, der kultigen Pam Grier und diesen fliegenden Guillotinen reicht es mit Ach und Krach noch zu äußerst wackligen 5 Pünktchen...