GIALLO: ITALIEN, 1972
Regie: Nello Rossati
Darsteller: Eva Czemerys, Anthony Fontane, Renato Pinciroli, Silvano Tranquilli
Ein Mord ist geschehen. Es folgt die Vorgeschichte. Doch nicht alles ist, wie es scheint...
KRITIK:Der aus dem Jahre 1972 stammende LA GATA IN CALORE ist ein fast unbekannter kleiner Thriller aus Bella Italia, der Elemente des Giallos mit denen des klassischen Europäischen Autorenfilms verbindet. Das Ergebnis ist recht "arty" und erinnert ein wenig an Filme wie Guilio Questis DEATH LAID AN EGG (1968). Allerdings ufert der Streifen nicht zu einer umfassenden Gesellschaftskritik aus, sondern will nicht mehr erzählen, als die Geschichte an sich.
Dies tut der Regisseur Nello Rossati jedoch auf eine recht eigene Weise, die einen bis zum Schluss an der an und für sich recht durchsichtig erscheinenden Story interessiert bleiben lässt. Zum Glück ist sich Rossati - im Gegensatz zu Questi - auch nicht zu schade dafür, sein kleines Thriller-Drama mit einer kräftigen Dosis Sleaze zu würzen. Auch ansonsten kommen hier die Errungenschaften des italienischen Genrekinos nicht zu kurz.
Von seiner Gesamtstimmung her ist dies eindeutig ein Giallo, aber sowohl die Geschichte an sich, als auch die Art, auf welche diese erzählt wird ist für das Genre doch recht ungewöhnlich. Man merkt LA GATTA IN CALORE auch zu jeder Zeit an, dass hier nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung stand. Aber das ist nicht weiter tragisch, zeigt der Regisseur doch ebenfalls zu jeder Zeit, dass man mit der nötigen Dosis an Einfallsreichtum auch aus sehr wenig sehr viel machen kann.
LA GATTA IN CALORE ist eines jener fast verschollenen kleinen Juwele aus Bella Italia, welche noch immer auf ihre Wiederentdeckung warten. Dieser kleine Thriller ist sowohl sexy, als auch kunstvoll und zeigt gerade in der heutigen Zeit, dass Weniger oft mehr sein kann.