HORROR: USA, 1980
Regie: Sean S. Cunningham
Darsteller: Betsy Palmer, Kevin Bacon, Harry Crosby
Eine Gruppe Jugendlicher will das Camp Crystal Lake - von Einheimischen auch liebevoll Camp Blood genannt - wiedereröffnen, das wegen einer grausigen Mordserie geschlossen wurde.Zunächst will keiner von ihnen daran glauben, doch dann gibt es die ersten Toten.
KRITIK:Zwei Jahre nach John Carpenters Erfolg mit Halloween machte sich Sean S. Cunningham - der bereits 1972 als Produzent von Wes Cravens Terrorfilm Last House on the Left von sich Reden gemacht hat - auf um mit Freitag der 13. seinerseits einen Beitrag zu dem noch jungen Genre des Slasherfilms abzuliefern.
Dieser ist zugleich Ausgangspunkt für eine der kommerziell erfolgreichsten Horrorfilmreihen der Filmgeschichte- interessanterweise kommt Aushängeschild Jason Voorhees hier jedoch nur am Rande vor und zeichnet für keinen einzigen Mord verantwortlich.
Die 10 Opfer die in diesem Film den Auftakt für insgesamt über 150 Tote in elf Teilen bilden, machen allerdings deutlich, dass an Gewalt und rotem Lebenssaft dennoch nie gespart wurde.
Dabei schaffte Cunningham sogar etwas, was dem Großteil seiner Nachfolger partout misslingen sollte. Denn Freitag der 13. ist teilweise spannend und wirkt hier und da sogar atmosphärisch. Was vor allem damit zusammenhängt, dass die Mordszene aus der Ich-Perspektive gefilmt wurden, um dem Zuschauer die Identität des Killers bis zum Schluss vorzuenthalten - was nach über dreißig Jahren freilich nicht mehr funktioniert - aber dennoch viel zur Atmosphäre beiträgt.
Leider nimmt hier jedoch seinen Lauf, was später das Aushängeschild eines jeden Teils der Reihe werden sollte. So folgen auf jeden spannenden Moment unwillkürlich platte Dialoge und unmotiviert eingestreute Sexszenen - jetzt bin ich gewiss der letzte, der sich über unmotiviert eingestreute Nacktheit beschwert, aber dieses Werk aus dem Jahre 1980 ist dann doch noch um einiges zu brav, um damit vollends unterhalten zu können.
Ebenso mangelt es den "Protagonisten" leider an jeglicher charakterlicher Tiefe. Nicht einmal zu dem obligatorischen starken Mädchen baut man als Zuschauer so etwas wie eine Bindung auf und so sehnt man förmlich die nächsten Morde herbei.
Diese sind dann allerdings von SFX-Legende Tom Savini exzellent getrickst und fallen um einiges blutiger als bei Genrekollege Michael Myers ersten Auftritt in Halloween aus, was für einige der inszenatorischen und handlungstechnischen Macken entschädigt.
Besonders hervorzuheben sei an dieser Stelle noch die Arbeit von Komponist Harry Manfredini, dessen Friday-Theme für einen großen Wiedererkennungswert und Atmosphäre sorgt.
Freitag der 13. ist ein Klassiker des Slashergenres, dem es leider stellenweise an Spannung und Atmosphäre mangelt. Cineasten mit Affinität zum Horrogenre sollten ihn dennoch - zumindest einmal - gesehen haben.