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Forty Shades of Blue

Forty Shades of Blue

DRAMA: USA, 2005
Regie: Ira Sachs
Darsteller: Dina Korzun, Rip Torn, Darren E. Burrows

STORY:Forty Shades of Blue Eine junge Russin (Dina Korzun) hat es nach Memphis, Tennesse verschlagen. Hier lebt sie an der Seite eines alternden, mit Alkoholproblemen kämpfenden Musikproduzenten. Weil das nicht gerade die Erfüllung ist, kommt, was kommen muss: Die junge Frau beginnt eine leidenschaftliche Affäre. Dummerweise mit dem Sohn ihres Mannes aus erster Ehe. Kann das auf Dauer gut gehen?

KRITIK:br /> Forty Shades of Blue Das Wichtigste zuerst: Der Film hat 2005 den Preis der Jury am renommierten Sundance-Festival gewonnen.

Reicht das als Empfehlung? Nein?

Sollte es aber. Zumindest für Menschen, die das amerikanische Independentkino lieben. Sprich kleine, ohne pompösen Aufwand inszenierte Filme wie Buffalo '66, Love Liza oder Palindromes, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Filme also, die nicht unbedingt von Superhelden, Laserschwertern und Riesenaffen handeln. Sondern von Menschen. Genauer: Von Menschen und ihren Geschichten, ihren Problemen, ihren existentiellen Dramen, ihren Leidenschaften und Abgründen.

Leider muss gesagt werden, dass Forty Shades of Blue die Qualität der eben genannten Filme nicht erreicht. Obwohl die Schauspieler absolut überzeugen. Obwohl die Bildsprache nicht alltäglich ist und eine stimmige, dichte Atmosphäre schafft. Obwohl der Film nicht nur als Beziehungsdrama funktioniert. Sondern auch als realistische Milieustudie der amerikanischen R&B-Musikszene: Für mich ein musikalisches Paralleluniversum, das mit Trends und Zeitgeist ungefähr so viel gemein hat wie - was weiß ich - Radio Burgenland mit Franz Ferdinand.

Woran krankt es dann? Vielleicht am sehr relaxten Tempo, der unaufgeregten Inszenierung, dem Übermaß an Naturalismus, der relativen Ereignislosigkeit der Story ... erstaunlich, wie viele Möglichkeiten es gibt, das Wort Langeweile zu umschreiben :-).

Okay, das war jetzt etwas hart. Aber ein bissi mehr an Dramatik hätte nicht geschadet. Aber vielleicht ist das nur mein persönliches Problem mit seeehr langsamen Filmen. Ich hab nämlich ausschließlich positive Kritiken gelesen. Und ein Preis am Sundance ist ja auch nicht nichts.

FAZIT:

Stilvoll inszeniertes Beziehungsdrama, für meinen Geschmack allerdings zu behäbig. Wer die amerikanische Variante von französischem Autorenkino Marke Truffaut mag, kommt sicher auf seine Kosten.

WERTUNG: 5 von 10 eisgekühlten Drinks
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