HORROR: USA, 2006
Regie: Greg Swinson, Ryan Thiessen
Darsteller: Sandra Paduch, Danielle Lilley, Mia Yi, Angela Brunda
Kleine Preisfrage: Stell dir vor, du sitzt hinten im Van einer Kumpeline und eine garstige Irre in einem Geländewagen verfolgt euch. Was tust du?
Antwort: Ganz einfach. Du kackst dir auf die Hand und wirfst die Gülle auf die Frontscheibe des Verfolgerwagens.
Jedenfalls macht das so und nicht anders eine der fünf Damen, die in FIVE ACROSS THE EYES versehentlich ein Auto rammen und deshalb eine geistesgestörte Mörderin an den Hacken haben.
Dieser aus Notwehr geborene Schabernack hat die Lacher schon mal auf seiner Seite, wird aber auch drakonisch bestraft (Zitat: "Du hast auf mein Auto geschissen!" und Stichwort: Schraubenziehervergewaltigung; und dabei hat die bedauerliche Delinquentin weder geschmissen noch geschissen ) Diese kleinen Filmausschnitte sollten klar machen wie der Hase in dieser amerikanischen No Budget - Produktion läuft. FIVE ACROSS THE EYES liefert Rotze, Kotze, Scheiße, Blut und Pisse - es gibt also viel Körperflüssigkeit fürs Geld. Wobei wir für eine mögliche Fortsetzung noch den Einsatz von Eiter, Sperma, Menstruationsblut und Scheidensekrete vorschlagen - dann hätten die FIVE ACROSS THE EYES das menschliche Saftarse-nal wirklich bis zur Neige ausgeschöpft.
Aber was hat der Film sonst noch zu bieten oder besser nicht zu bieten? Zum einen sechs (abgesehen von der Killerin) gar nicht mal sooo schlechte Laiendarstellerinnen - zumindest heulen, kotzen, kreischen oder parlieren sie in Fäkalsprache recht authenisch, wenn sie nicht gerade auf irgendwelche (siehe Preisfrage) abstruse Ideen kommen. Dann haben wir noch die Handkameraoptik nach dem Motto "Mitten-in-der-Action", wobei die Bildqualität von superverwackelt bis extrem krisselig schwankt. Wir haben wenig explizit gezeigte Gewalt, aber dafür viele Erniedrigungen und Quälereien. Zuguterletzt einen absolut unmotiviert einsetzenden Score aus Tekkno und Metalmucke.
Jops, bisweilen ist FIVE ACROSS THE EYES eine richtig einfältige Nervensäge von einem Terror Flick, aber ich müsste lügen, wenn ich schreibe, er hätte mich (oder besser meine niederen Instinkte) nicht unterhalten.
Fünf Euro fürs Phrasenschwein: Aber stellenweise ist der Film so scheiße, dass er schon wieder gut kommt. Und er hat ein paar schön räudige Sequenzen, die durch den minimalistischen Handheldkameralook noch dreckiger und gemeiner wirken. Dazu zähle ich auch das unbarmherzige Ende, das einen Punch setzt und in der deutschen Fassung nicht komplett sein dürfte. So gesehen ist mir dieser unbestritten völlig anspruchslose Amateurstreifen sogar etwas lieber als einer der schwächeren FREITAG-Filme. Denn dort drunt´ am Crystal Lake verhalten sich die Mitwirkenden - wenn wir mal ehrlich sind- auch nicht viel intelligenter als Miss Shitthrower und ihre Mädchenclique.
Für die ganz Schmerzfreien, die sich an die FIVE ACROSS THE EYES wagen wollen noch ein Tipp zum Schluss: Die deutsche Synchronisation ist unerträglich. Besser O-Ton anlassen!
Zugegeben; bei der Wahl zum "schlechtesten Terror Movie aller Zeiten" schreit dieses amerikanische No Budget-Filmchen ohrenbetäubend laut: "HIER!" Und ja, diesmal verstehe ich auch die ganzen 1 Punkte-Bewertungen in den imdbs und ofdbs dieser Welt. Trotzdem - ich weiß nicht, ob es an den Bierchen zum Film gelegen hat - aber mich hat diese Scheißhaufenschleuder von einer "Five dumb chicks vs. one fucked-up female psychopath"-Chose fürstlich amüsiert...
Für Schmerzfreie könnte dieses total versiffte BLAIR WITCH PROJECT des Backwood-Terrorfilms zum durchaus lustigen DVD-Abend taugen. Vorausgesetzt, das Bier geht nicht aus...