THRILLER: F 2003, 2003
Regie: Cédric Kahn
Darsteller: Jean-Pierre Darroussin, Carole Bouquet
Ein Ehepaar macht sich auf den Weg in den Urlaub. Man steckt im Stau, streitet sich, kommt vom Weg ab, der Mann betrinkt sich in einer Raststätte, die Frau verschwindet spurlos. Ein mysteriöser Autostopper taucht auf. Der Mann gerät in Panik ...
KRITIK:
Das Webmagazin 'evolver.at' sprach vom gelungensten Film der letztjährigen Viennale, und auch der stets geschmacksichere Christian Fuchs von FM4 listete den Film unter seinen Best of 2004. Ein klarer Fall von "Muss ich sehen" also. Zumindest für meine Wenigkeit.
Was anfängt wie ein typisches französisches Beziehungsdrama, wächst sich sehr bald zu einem spannenden und beklemmenden Psychothriller aus. Dabei gibt es ein, zwei unerwartete Schockeffekte, die es wirklich in sich haben. Ich hab jedenfalls noch nie erlebt, dass bei einer Szene fast das gesamte Publikum vor Schreck aufschreit. Ja, aufschreit. Ungelogen.
Aber auch atmosphärisch ist der Film ein Traum: Die endlosen nächtlichen Autofahrten, die ineinander verschwimmenden Mittelstreifen, die vorbeihuschenden Lichter und Verkehrszeichen, und immer wieder Straßensperren und Rettungswägen als Vorboten nahenden Unheils - alles sehr stimmig, sehr eindringlich, sehr "Lost Highway"-mäßig. Gänsehaut garantiert.
Am Ende bewegt sich der Film wieder in Richtung Beziehungsdrama zurück. Das mag man vielleicht als Schwachpunkt werten, jedenfalls aber als Stilbruch.
Bedingt durch die enge Bindung an die Romanvorlage, schätze ich mal.
Anyway, wer ungewöhnliche, atmosphärisch dichte Thriller mag, sollte das nicht versäumen.
Klaustrophobische Mixtur aus Thriller, Roadmovie und Beziehungsdrama, angerichtet mit viel Sinn für Spannung und Atmosphäre.