OT: Shiryo No Wana
HORROR: J, 1988
Regie: Toshiharu Ikeda
Darsteller: Miyuki Ono, Aya Katsuragi,Hitomi Kobayashi
Mit einem in die Redaktion geschickten Snuffvideo als Köder werden die TV-Moderatorin Nami und ihr Filmteam in ein entlegenes leer stehendes Fabrikareal gelockt. Dieses entpuppt sich als die im Filmtitel angesprochene Todesfalle. Ein unheimlicher Maskenmann schickt Namis Kollegen und Kolleginnen nacheinander auf äußerst blutige und perfide Art und Weise ins Jenseits, bevor er der letzten Überlebenden sein dämonisches Geheimnis offenbart
KRITIK:Dieser Film kommt zwar aus Japan, aber keine Sorge;
hier wollen euch keine schwarzhaarigen Geistermädchen zum tausendsten Male mit dem gleichen "Boo!" erschrecken.
Viel mehr bekommt ihr hier eine entstöpselte Splattergranate vorne in die Hose geschmissen.
Schon bemerkenswert wie offensichtlich EVIL DEAD TRAP von den italienischen Gore-Epen der blutigen Achtziger beeinflusst ist.
Das macht sich in der Musik, in den Toneffekten und - jops! - im Madeneinsatz bemerkbar,
aber natürlich auch in den atmosphärischen Mordszenen.
Bei deren sorgfältiger Ausarbeitung hat sich Regisseur Ikeda eindeutig an Argento orientiert,
während die gorige Umsetzung (gleich in den ersten Minuten kommt eine Großaufnahme eines Augapfels,
der genüßlich von einer Messerklinge zerstochen wird
) wohl Fulci-inspiriert ist.
Nicht nur durch die vielen derben Sequenzen, die hartgesottene Herzen höher schlagen lassen dürften,
ist der Grundton des Films äußerst bedrohlich geworden.
Die erste Halbzeit, die einen kaum einmal Luftholen lässt,
ist durch und durch "italienisch", erst danach wird es asiatisch vertrackt.
Schade, denn dann wird der bis dahin geradlinige und brutale Slasherflick ziemlich verwirrend
und die Fähigkeit des westlichen Zuschauer, dem Geschehen noch zu folgen,
dürfte sich dann so ziemlich bald verabschieden.
Aber auch wenn gegen Ende ein freakiger Zwilling, der einem BASKET (CASE) entsprungen zu sein scheint,
den Bildschirm unsicher macht, ist und bleibt EVIL DEAD TRAP einer der besten Splatterfilme überhaupt.
Wenn sich kranker J-Horror vom italienischen Splatterfilm der Achtziger inspirieren lässt, kommt ein Kracher wie EVIL DEAD TRAP heraus. Domo arigado!