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El Topo

El Topo

AKTIONISMUS/SEX/WESTERN: MEX, 1970
Regie: Alejandro Jodorowsky
Darsteller: Alejandro Jodorowsky

STORY:

El Topo Ein schwarzgekleideter Desperado kommt mit seinem nackten Sohn in ein Dorf, dessen Bewohner auf brutale Weise massakriert wurden. Die letzte Überlebende schließt sich dem Desperado an, der statt dessen seinen Sohn zurück läßt. Gemeinsam ziehen sie eine Blutspur durch die mexikanische Wüste, bis zu einem geheimnisvollem Ort unter der Erde, an dem sich ihr Schicksal entscheiden wird ...

KRITIK:

El Topo Was für ein Film! EL TOPO ist ein surrealer mexikanischer Sex and Crime-Western, ein bizarrer Bilderrausch, grotesk gewalttätig, und vollgestopft bis zum Anschlag mit irrwitzigen Bildern, wie sie in der durchformatierten Kinolandschaft unserer Tage undenkbar wären.

Der Film wurde 1970 gedreht, zu einer Zeit, als die Uhren ein wenig anders gingen, als psychedelische Drogen zum guten Ton gehörten und Regisseure wie Luis Bunuel, Fernando Arrabal oder eben Alejandro Jodorowsky das, was wir Realität nennen, mit surrealen Bilderwelten auf den Kopf stellten.

Folgerichtig verweigert sich der Film auch jeder nüchternen Beschreibung. Stellt Euch vor, die Herrn Sergio Leone, Hermann Nitsch und Salvador Dali hätten im Absinth-Rausch zu filmen begonnen. Das Ergebnis würde diesem Film nahe kommen. Aber nur ansatzweise.

El Topo
Falls es jemandem weiterhilft: Ein gewisser Marilyn Manson hat EL TOPO als einen seiner absoluten Lieblingsfilme bezeichnet. Und auch die australischen Pop-Grenzgänger Empire of the Sun nennen Jodorowskys Filme als essentielle Inspirationsquelle.

EL TOPO gilt heute als ein klassischer Mitternachtsfilm. Ein Film, den viele Kinos in den Siebzigern erst zur mystischen Nullstunde spielten, da er, wie es hieß, "für jede andere Tageszeit zu intensiv" sei.

FAZIT:

"If you are great, El Topo is a great picture. If you are limited, El Topo is limited."
Alejandro Jodorowsky

Vordergründig ein Western, entpuppt sich der mexikanische Film EL TOPO als wüster, psychedelischer Bilderrausch aus nackten, teilweise verkrüppelten Körpern, Blut und bizarren religiösen Motiven. Nach 25 Jahren auf dem Index erscheint Alejandro Jodorowskys Klassiker des Mitternachtskinos nun erstmals in Deutschland auf DVD bzw. Blu-ray.

WERTUNG: 9 von 10 toten Kaninchen
OK? MEHR DAVON:
Mehr spanisch-sprachiger Surrealismus der heftigeren Art auf FILMTIPPS.at
Santa Sangre
Santa Sangre
DRAMA: MEX, I, 1989
9/10
The Mansion of Madness
The Mansion of Madness
GROTESKE/HORROR: MEX, 1972
8/10
Pans Labyrinth
Pans Labyrinth
FANTASY: MEX, 2006
9/10
Viva la Muerte
Viva la Muerte
DRAMA: F/E, 1971
8/10
Dein Kommentar >>
an | 02.11.2012 06:35
Ich habe schon das Gefühl, daß der Film seine gezielte Wirkung sicher nicht ferfehlt und trotdem frag ich mich..ist das mit den Tieren echt?..(Im Ernst: weis das Jemand, waren das echte Tiere ?)Schlieslich konnte man ja auch in den 70gern auch schon gute Atrappen herstellen - ich meine Notwendig war das sicherlich nicht oO.
Meine Empfehlung ansonsten zu Alejandro Jodorowsky
nach wie vor "The Holy Mountain".
Harald | 02.11.2012 11:09
Ich fürchte, das war echt. Tiersnuff ist in der Tat eine sehr unangenehme Erscheinung im Kino der Seventies. Das obligatorische "No animals were harmned" gab's damals mangels Tierrechts-Bewußtseins noch nicht.
>> antworten
mausekönig | 29.11.2010 20:22
klingt irgendwie böse und gestört der film.....

ich liebe böse und gestörte filme^^
>> antworten
toxic | 16.11.2010 18:15
Man könnte noch ergänzen, dass El Topo der erste Film war, der das Mitternachtskino quasi erfunden hat.
Ansonsten: abstoßender Klassiker, den man gesehen haben muss!
Harald | 16.11.2010 20:51
Stimmt. Dann nütze ich gleich die Gelegenheit, um auf diese Doku über Mitternachtsfilme hinzuweisen.
>> antworten
Dadakuza | 08.03.2010 22:47
el topo....ja , das ist ein geschlossenes thema für sich.bei mir schwankt das immer so, was ich eigentlich sehr selten bei einem film habe.mal mag ich ihn, und beim nächsten mal schauen mag ich ihn wieder nicht.als ich ihn mir letzten dezember nochmal auf dvd zugelegt und eingelegt hatte, überkam mich nach 25 minuten mal wieder die frage, wieso ich den film mal mochte und beim nächsten mal, stelle ich mir wieeder die frage warum ich ihn das letzte mal mittendrin ausgemacht habe. ihr seht, ich komme hier nicht richtig auf den punkt, aber wer den film gesehen hat, der weiss warum. und die tiersnuff szenen fand ich wie jedesmal, wen sowas ekelhafte im film genutzt wurde, abstossend.
ich persönlich kann eigentlich , wenn man unbedingt mal einen jodorowsky film gesehen haben will, nur zu santa sangre raten und von holy mountain(ja, die fans werden jetzt toben)abraten. der hat mir persönlich nicht gefallen und hatte eine opiatartige wirkung auf mich.trotzdem darf man jodorowsky als regisseur nicht unterschätzen, da er weiss mit visuellen stilmitteln umzugehen!
so, ich habe fertig.
>> antworten
onkelklaus | 20.01.2009 11:32
Ich habe so meine Probleme mit der gezeigten Gewalt gegen Tiere. Eine lebend gehäutete Ziege, deren Todesschreie als Musikkulisse genutzt werden ließ mich schon mehr als sauer aufstoßen...
Harald | 24.01.2009 11:38
tier-snuff ist in der tat eine problematische erscheinung im kino der seventies und eighties. inzwischen hat sich das aber aufgehört, glücklicherweise.
>> antworten
Patrasch | 06.08.2006 11:32
tja...der ist wirklich ein wenig bizarr... ;)
mattes | 12.08.2006 18:20
habe gestern den film gesehen und ja, bizarr ist eindeutig die richtige bezeichnung für diesen film....
>> antworten