OT: Lords of Dogtown
BIOGAPHIE: USA, 2005
Regie: Catherine Hardwicke
Darsteller: Emile Hirsch, John Robinson, Victor Rasuk, Heath Ledger, Johnny Knoxville
Der Pacific Ocean Park: Den einst so strahlenden Touristenmagneten von Venice Beach mit seinen Vergnügungsparks besucht heute niemand mehr. Leere Promenaden, Piers und Ruinen soweit das Auge reicht. Der perfekte Nährboden für Surfer, die bei schlechtem Wellengang ihr Ding auf der Straße durchziehen. Der Zephyr Surf Shop ist Dreh- und Angelpunkt der wahren Geschichte der Z-Boys. Besitzer Skip stellt ein Skate-Team aus energischen Kids zusammen, die täglich in seinem Laden abhängen. Bei Wettbewerben zeigen sie ihr Können. Ihr aussergewöhnlicher Stil stößt auf reges Interesse und schon bald winken große Verträge mit großen Skateboard-Firmen. Skip fürchtet, dass sein geliebtes Team zerbricht. Die Freundschaft der Dogtown Boys wird auf eine harte Probe gestellt ...
KRITIK:Nach dem Drehbuch von Stacy Peralta, gleichzeitig einer der Hauptcharaktere der Handlung, bewegt sich der Film nahe der Vergangenheit des unter Rollbrettfahrern berühmten und berüchtigten Zephyr Skate Teams. Peralta führte bereits bei der Dokumentation Dogtown and Z-Boys (2001) Regie, die hierfür als Vorlage diente.
Der Kern der Story ist zunächst schwer zu greifen und verschwindet ab und an hinter einer Auflistungen von Ereignissen. Vordergründig zieht sich das Thema der Freiheit in Verbindung mit Geld wie ein dünner, roter Faden bis kurz vor dem Ende durch. Zum Schluss offenbart sich jedoch das Herz der Handlung und hinterlässt Spuren beim Betrachter.
Rein äußerlich macht er so einiges her. Satte Farben und Schnitt passen wie die Faust aufs Auge. Der Soundtrack, der ein Stück weit punkiger daherkommen könnte, unterstützt die Geschichte. Insbesondere Kulissen, Requisiten und Kostüme befördern den Zuschauer zurück in die USA der Siebziger Jahre.
Das hervorragende Casting verleiht dem Film den nötigen Schliff. Heath Ledger und Emile Hirsch verkörpern die etwas tragischen Figuren der Story und glänzen dabei in ihren Rollen. Nebendarsteller wie Michael Arangano und Johnny Knoxville bereichern und geben Tiefe. Vor allem die von den Schauspielern nahezu perfekt einstudierten Oldschool-Tricks der Z-Boys begeistern; eine beachtliche Leistung.
Da sich der Film an die Doku hält und nicht über- oder untertreibt, wird er zum energiegeladenen Selbstläufer. Insgesamt schafft er es auch für den Laien attraktiv bis zum Abspann zu sein und ist zugleich ein Augenschmaus für Anhänger der Skateboard-Kultur. Ein bemerkenswerter Streifen mit Liebe zum Detail und zuletzt eine Verbeugung vor dem Zephyr Skate Team.
Oft in symbolhafter Form erzählt, untermauert von Geschehnissen, die eins zu eins aus Peralta`s Doku übernommen wurden, gelingt es TWILIGHT-Regisseurin Catherine Hardwicke (in einer David Fincher Produktion) ein interessantes Stück Zeitgeschichte auf die Leinwand zu bringen, sowie ein unterhaltsames Drama über die Zerbrechlichkeit der Freundschaft.