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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Dobermann

Dobermann

ACTION: F, 1997
Regie: Jan Kuonen
Darsteller: Vincent Cassel, Tchéky Karyo, Monica Bellucci, Antoine Basler

STORY:

Dobermann. So nennt sich der charismatische Anführer einer Gangsterbande, auf deren Konto mehr Banküberfälle gehen, als sich selbst ein Chronik-Reporter der Kronenzeitung vorstellen kann. Sein Gegenspieler, der sadistische Cop Christini, der gerne in seinem Folterkeller "Gestapo" spielt, hat sich geschworen, den Dobermann zur Strecke zu bringen. Ein Blutbad bahnt sich an...

KRITIK:

"Schnallen Sie sich fest an! So etwas wie DOBERMANN haben Sie noch nie gesehen! Jede Wette!!" So steht es etwas angeberisch am DVD-Cover. Die gute Nachricht: Das kann man glatt so stehen lassen.

Dobermann sieht aus, als hätte Regisseur Jan Kuonen sämtliche Tarantino-Filme, französische Polizeikrimis und Hongkong-Bulletballets in einen Topf geworfen, mit Schnaps übergossen, aufgekocht, mit allerlei psychedelischen Substanzen gewürzt und die Brühe in den DVD-Player geschüttet. Action-Puristen mag dies zu anstrengend sein, Freunde französischer Kriminalfilme werden die nötige Ernsthaftigkeit vermissen, und all die selbsternannten Cineasten, nun, die haben den Film, als er 1998 im Kino lief, nicht einmal ignoriert.

Wie denn auch, wo er doch von der gutbürgerlichen Filmkritik in Grund und Boden gestampft wurde. Aber Fans des guten schlechten Geschmacks, die vor keiner Grobschächtigkeit zurückschrecken, sollten unbedingt zugreifen.

Regisseur Jan Kuonen erweist sich als kompetenter Fachmann in Sachen kruder, zynischer Gewaltverherrlichung.

"Der ist ins Paradies der Kopflosen eingegangen!" -
"Er will damit sagen, dass er dem Bullen den Kopf weg gesprengt hat."


Besagte Szene ist wirklich schwer zu toppen und dürfte für die Indizierung des Streifens verantwortlich sein. Hierzulande ist die DVD aber frei verkäuflich - sogar ungekürzt.

"Mach schon! Erschieß ihn!" - "Geht nicht! Hab die Knarre auf seinem Kopf kaputt gemacht!"

Auch der schwarze Humor kommt nicht zu kurz - auch wenn der Film gegen Ende eine Wendung ins Dramatische nimmt. Die subversive Übung, das Publikum auf die Seite einer Bande mehr oder weniger psychopatischer Schwerverbrecher zu ziehen, gelingt Kounen erstaunlich gut - und das, obwohl die Figuren denkbar flach charakterisiert werden.

Jan Kuonen hat übrigens eine Kunsthochschule absolviert - was man dem Film auch ansieht: Dobermann wirkt wie eine Leistungsshow in Sachen experimenteller Kamerafahrten, irrwitziger Schnitte und extravaganter Ausstattung. Stilbewusstsein: 100%. Demnächst wird der Mann übrigens die Verfilmung von Frédéric Beigbeders Skandalroman Neununddreißigneunzig in unsere Lichtspieltheater bringen. Ein Grund zum Freuen, würd ich mal sagen...
Noch ein Wort zu den Darstellern: In der Titelrolle des charismatischen Gangsters sehen wir Vincent Cassel, seine Geliebte und Partnerin in Crime ist Monica Bellucci, und den psychopatischen Bullen spielt Tchéky Karyo mit beängstigender Intensität. Richtig schön kranker Actionkrawall mit Starbesetzung, sozusagen.

In diesem Sinne: "Knallt sie ab! Ich will Leichen sehen!"

Dobermann Bild 1Der Vincent
Dobermann Bild 2Die Monica
Dobermann Bild 3Der Tchéky
Dobermann Bild 4Noch mal die Monica
Dobermann Bild 5Ein Mann ohne Waffe ist kein Mann!
FAZIT:

Bizarrer, stylisher französischer Action-Reißer mit Starbesetzung. Definitiv ein Muss für Freunde gewalttätiger, schwarzhumoriger, im besten Sinne niveauloser Unterhaltung.

WERTUNG: 8 von 10 dicken Knarren
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DRAMA/SATIRE: F, 2007
7/10
Blueberry
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WESTERN: F, MEX 2004
7/10
Dein Kommentar >>
Gantz | 23.03.2011 21:10
Ich finde der Film hat schon was, vielleicht berührt und befriedigt er auch einfach meine primitiven niedrigen männlichen Instinkte.
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Ralph | 18.03.2009 23:30
Aus unserer Filmtippsrubrik: 1 Film, 2 Meinung;-)
Harmloses Trashfilmchen mit ein paar saubrutalen Szenen, lustigen Sprüchen, blassen Darstellern (Ausnahme: der großartige Tchéky Karyo:-), einer so unterenwickelten Handlung und visuellen Gestaltung, dass man vor Langeweile fast einschläft. Schade um die zwei Stunden Lebenszeit. 4/10 möchtegernfilmen, die nix neues zu bieten haben...
>> antworten