OT: Le notti del terrore
HORROR: ITALIEN, 1980
Regie: Andrea Bianchi
Darsteller: Karin Well, Gianluigi Chirizzi, Mariangela Giordano, Peter Bark
Durch rücksichtsloses Hämmern in einer etruskischen Gruft erweckt ein zauselbärtiger Archäologieprofessor eine ganze Heerschar vermoderter Etrusker (!) zu einem neuen, untoten Dasein. Die zombifizierten Antik-Italienier marschieren schnurstracks zu einem nahe gelegenen Landhaus eines reichen Snobs, der gerade Wochenendgäste zu Besuch hat. Die folgende Notti del terrore wird keiner der Anwesenden überlebenÂ… -
Okay, okay! Für Cineasten und Freunde einer logischen Handlung ist der Film nix. Selbst für einen italienischen Zombiefilm regiert bei der RÜCKKEHR DER ZOMBIES bisweilen der blanke Unsinn. Als Beispiel sei hier der tapsige Zombie, der sich als perfekter Fassadenkletterer entpuppt, genannt; oder der geworfene (!) Nagel, der sich mit Bolzenschussgerät-Schmackes in eine Damenhand bohrt und diese an den Fensterrahmen heftet, wie es ein Heimwerker nicht besser hingekriegt hätteÂ…
Und klar, der Zuschauer braucht die Goofs nicht einmal zu suchen; die springen ihn bei ein, zwei Gelegenheiten von alleine an. Damit wäre auch schon alles zu Bianchis Gründlichkeit bei diesem Film gesagt - wobei man fairerweise erwähnen sollte, dass ihm hier auch einige atmosphärische Bilder geglückt sind.
Auch wenn sich die Review bisher nach Fiasko der Marke HÖLLE DER LEBENDEN TOTEN liest und Feingeister sich bei meiner abschließenden Bewertung nochmal drei Punkte wegdenken dürfen; der Zombiehound in mir hat sich bei der RÜCKKEHR DER ZOMBIES bestens unterhalten gefühlt. Schon allein die Zombies sind Augenschmausen. Keine langweiligen Blaugesichter, sondern schön verwitterte Gestalten a la WOODOO. Zwar hat sich auch die ein oder andere Trashfresse in die untote Horde gemischt, aber im Gros sind die Masken gelungen und schön wormy.
Blood and Guts gibt´s natürlich satt. Zwar sehen die Special Effects mehr nach Prestopino in den Lehrjahren als nach de Rossi aus - also eher na ja als genial -, aber sie verfehlen ihre Wirkung nicht. Damit die Kunstblutfraktion zufrieden gestellt ist, wird genug mit Gedärmen und Maden gesaut, Kehlen auf- und Nippel abgebissen. Apropos Nippel, hier wären wir schon bei der Kuriosität des Films. Und die heißt Peter Bark, ein zum Zeitpunkt des Drehs fünfundzwanzigjähriger (!) junger Mann, der einen zwölfjährigen (!!) Ödipus spielen darf, dessen Verständnis zur Mutterliebe arg aus dem Rahmen fällt. Unglaublich, doch so ist´s hier zu sehen.
Wenn die Zombies zurückkehren, sollten die Intellektuellen die Flucht ergreifen... doch die Freunde des italienischen Gorekinos der Achtziger werden hier garantiert ein "Guilty Pleasure"-Erlebnis haben. Denn hier weht ein Hauch von Kult aus der blutbesudelten Etruskergruft.