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Die Nacht der Wölfe

Die Nacht der Wölfe

OT: Le poil de la bête
KOSTüMHORRORKLAMAUK: CAN, 2011
Regie: Philippe Gagnon
Darsteller: Guillaume Lemany-Thivierge, Viviane Audet, Gilles Renaud,...

STORY:

Dem Schurken und Schürzenjäger Joseph Côté gelingt es, kurz bevor er aufgehängt werden soll aus dem Gefängnis zu fliehen. Unterwegs findet er die Leiche eines Priesters, dessen Identität er annimmt. Was Joseph nicht ahnt: Der Priester war ein berühmter Werwolfjäger und er wandert geradewegs in dessen Jagdrevier ...

KRITIK:

Leider leben wir in pessimistischen, rückwärtsgewandten Zeiten, wo die Menschen sich anstatt eine glorreiche Zukunft zu projizieren und Sci-Fi-Filme zu produzieren, lieber in die Vergangenheit flüchten und von Vampiren und Werwölfen träumen.

Aber so ist der Lauf der Welt, und so hat das Pendel ausgeschlagen. Irgendwann wird es auch wieder in die andere Richtung gehen. Jetzt hat uns also der unendlichste Werwolffilm erreicht, diesmal aus dem schönen Kanada, genauer gesagt Quebec, wo dieses spaßige kleine Filmchen sozusagen auf lokaler Ebene produziert wurde, in französischer Sprache und mit mehr als offensichtlichem Sparbudget.

So bleibt der Versuch das Gothic-Horror-Genre wieder einmal zu beehren ziemlich blass, vor allem verglichen mit anderen zeitgenössischen Filmen dieser Art wie Wolfman, Sleepy Hollow, Brothers Grimm oder Pakt der Wölfe, alles Werke unterschiedlicher Qualität aber überragender Gruselatmosphäre.

Hier wurde natürlich eine (oder gleich) zwei Nummern kleiner gearbeitet und herausgekommen dabei ist ein durchaus netter aber im Großen und Ganzen viel zu lauer Aufguss des Werwolfmotivs. Gerade einmal drei nicht besonders aufregende Drehorte, Darsteller, die unter unauffällig zu verbuchen sind, um nicht zu sagen etwas blass bleiben, visuelle Effekte, die solide, aber eher unspannend sind und ein vor sich hinplätscherner Plot, der den Film eher wie harmlose Nachmittagsunterhaltung wirken lässt. Was ja an sich nichts Schlechtes sein muss.

Ja, aber! Dieser Film hat Humor, das muss ich ihm lassen. Und zwar einen ziemlich schwarzen, politisch unkorrekten noch dazu. Ja, Die Nacht der Wölfe ist herrlich frech. Ich möchte nichts spoilern, aber alleine die Erklärung wie die Werwölfe entstanden sind, ist schon ein Gustostückerl. Der Rest steht dem Ganzen aber um nichts nach. Also wenn man sich schon nicht fürchtet, zum Lachen gibt es genug. Am besten wäre ein Remake mit einem Budget von 30 bis 50 Millionen Dollar mit fähigen Darstellern. Ich glaube aus diesem Drehbuch und dem Humor könnte ein statt ganz netter wirklich ordentlich fetziger Gothic-Horror-Klamauk werden, irgendwo zwischen den oben genannten Sleepy Hollow und Brothers Grimm.

Die Nacht der Wölfe Bild 1
Die Nacht der Wölfe Bild 2
Die Nacht der Wölfe Bild 3
Die Nacht der Wölfe Bild 4
Die Nacht der Wölfe Bild 5
FAZIT:

Die Nacht der Wölfe ist ein herrlich frecher und witziger Kostümhorrorfilm mit Werwolfmotiven geworden, den aber merkliche Budgetrestriktionen und eine etwas ambitionslose Regie in die Mittelmäßigkeit verbannt haben. Für Genrefans aber sicher einen Blick wert. Der Film ist auf Blu-Ray und DVD bei Sunfilm erschienen.

WERTUNG: 5 von 10 Messerstichen
TEXT © Ralph Zlabinger
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