Antikriegsfilm, Drama: D 1959, 1959
Regie: Bernhard Wicki
Darsteller: Folker Bohnet, Fritz Wepper, Michael Hinz, Frank Glaubrecht, Volker Lechtenbrink
Deutschland am Ende des 2. Weltkrieges, eine Gruppe von sechzehnjährigen Gymnasiasten wird eingezogen und bekommt den Auftrag eine Brücke, deren Sprengung bereits geplant ist, zu verteidigen. Die Burschen wissen nicht, dass dies nur ein "Alibiauftrag" ist um sie vor dem Fronteinsatz zu bewahren und sie machen sich voller jugendlichen Enthusiasmus an die Aufgabe. Durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen finden sie sich plötzlich auf sich allein gestellt im Kampf gegen feindliche Panzer wieder...
KRITIK:Obwohl der Film schon beinahe ein halbes Jahrhundert auf den Buckel hat, hat er bis
heute nichts von seiner Wirkung verloren. Die Brücke erzählt eindrucksvoll
und ohne Effekthascherei vom Wahnsinn des Krieges.
Der Film lässt sich mit der Entwicklung seiner Charaktere Zeit, er entwirft ein
glaubwürdiges Bild einer Generation, die durch die Naziideologie geblendet wurde.
Die Burschen sehen ihrem Einsatz mit Freuden entgegen, im Gegensatz zu ihren Eltern
fürchten sie sich nicht vor dem Kampf. Die Einberufung stellt für sie ein Zeichen
von Reife dar, sie fühlen sich erwachsen und mächtig. So ist es nicht
verwunderlich, dass sie mit Feuereifer in den Krieg ziehen, ohne auch nur die
geringste Ahnung von dem Schrecken, der sie erwartet, zu haben.
Den Erwachsenen hingegen ist dieser Enthusiasmus schon längst abhanden gekommen, ihre Vorgesetzen wissen, dass sie die jungen Männer, die über so gut wie keine Militärausbildung verfügen, nicht im Kampf einsetzen können. Doch die Burschen glauben an ihren Auftrag, sie wissen nicht, dass die Brücke gesprengt werden soll und versuchen ständig so erwachsen wie möglich zu agieren, sie richten wenn's sein muss auch schon mal eine Waffe auf einen Mann, der sie nicht allzu ernst nimmt und ihnen rät nach Hause zu gehen.
Tatsächlich hat man den Eindruck, dass es für sie nur ein Spiel ist, sie kennen die Brücke bereits als ihren Spielplatz, doch diesmal verfügen sie über richtige Waffen. Sie wissen noch nichts von Krieg und versuchen sich ständig zu beweisen, erst als durch einen feindlichen Luftangriff einer von ihnen getötet wird, wird aus dem Spiel langsam bitterer Ernst. Doch selbst als sie sich mitten im Kugelhagel befinden, scheinen sie noch nicht ganz realisiert zu haben, was um sie herum geschieht. Wie kleine Kinder freuen sie sich über einen brennenden Panzer und als einer von ihnen einen feindlichen Schützen erschossen hat, lächelt der Junge und seine Augen glänzen. Doch Krieg ist kein Spiel, hier geht es um Leben und Tod, eine Lektion die die jungen "Soldaten" auf die harte Tour lernen müssen, sofern sie lange genug überleben...
Erschütternder Antikriegsfilm der bis heute nichts von seiner Intensität eingebüßt hat.