ANIMATION: J, 1986
Regie: Hayao Miyazaki
Darsteller: -
Das Waisenmädchen Sheeta besitzt einen geheimnisvollen Kristall, welcher der Schlüssel zum legendären Himmelsreich Laputa sein soll. Das ist auch der Grund, weshalb sie von Regierungsbeamten und Luftpiraten verfolgt wird. Gemeinsam mit dem Bergarbeiterjungen Pazu versucht sie die Flucht...
Schon lange wollte ich mir einen Film der hierzulande schwer unterschätzen Gattung der
japanischen Anime-Filme ansehen, nun ist es mir endlich gelungen: Das Schloss im Himmel.
The Last Unicorn
ist für mich mit Abstand der beste Zeichentrickfilm, den ich je gesehen habe.
Ab heute muss er sich aber diesen Rang mit Das Schloss im Himmel teilen.
In diesem Film passt einfach alles. Eine Story, die zwar nicht simpel,
aber immer nachvollziehbar ist. Viel Action, die aber nie zu aufdringlich im
Vordergrund steht. Viel Phantasie, aber mit genügend Bezug zur Realität.
Dazu eine gute Musik, viel Liebe zum Detail, ruhige, fast träumerische Passagen,
eine gesunde Portion Humor und viel kritischer Stoff zum Nachdenken.
Und selbst im Jahre 2006, dem Jahr der deutschen Erstaufführung dieses Films,
wirkt alles so aktuell, obwohl der Streifen schon 20(!) Jahre alt ist.
Wenn der Betrachter meint, Heidi in der Verfilmung eines
Jules-Verne-Roman namens Gullivers Reisen mit einem Schuss Peter Pan
und Alice im Wunderland zu sehen, dann liegt er nicht ganz falsch.
Aber es wäre falsch, Miyazakis Wunderwerk mit anderen zu vergleichen
und noch viel "fälscher", diesen als Stückwerk zu sehen -
obwohl so üppig, passt doch alles stimmig zusammen.
Während bei Disney die Welt streng in Gut und Böse aufgeteilt wird,
ist es in diesem Film nicht so einfach und gesellschaftliche Kritik
ist unterschwellig immer präsent.
Ich kann nur empfehlen: Rasch ansehen, im Kino entfaltet der Film eine Wirkung, wie er sie auf DVD nie können wird.