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Bosnien, 1992: Der serbische Eisenbahn-Ingenieur Luka verliebt sich in eine entführte moslemische Krankenschwester. Und dann bricht der Krieg herein ...

Wenn Film-Schreiberlinge versuchen, die Arbeiten des bosnischen Regisseurs Emir Kusturica in Worte zu fassen, wird mit gewichtigen Vergleichen nicht gespart: Monty Pythons und Federico Fellini, die Marx Brothers und sogar Shakespeare.

Kusturica selbst kann darüber nur lachen: "Wenn Fellinis Filme teurer italienischer Rotwein sind, dann sind meine Filme schwarz gebrannter jugoslawischer Schnaps. Das schmeckt vielleicht weniger edel, aber man ist schneller besoffen", so der Regisseur sinngemäß in einem Interview.

Gut, besoffen macht der Film zwar nicht. Aber zumindest schwindelig: Wie gehabt rast die Kamera durch vor Details berstende Kulissen, ständig springen freilaufende Hunde, Katzen, Gänse, Esel und sogar Bären ins Bild, es wird musiziert, gefeiert, getanzt und gevögelt, als ob's kein Morgen gäbe. Pralle balkanische Lebenslust eben.

Und falls es mal einen Oscar in der Kategorie "leidenschaftlichste Sexszene an ungewöhnlichsten Orten" geben sollte: Dieser Film wäre ein heißer Kandidat.

Doch dann bricht der Krieg herein. Und der Film kippt ins Melodramatische. Was ich in dieser Intensität nicht erwartet hätte. Ich halte mich ja ans Motto Boys don't cry, aber empfindsamere Personen sollten genügend Taschentücher mitnehmen :-) Der Film handelt von der Liebe im Krieg. Zugegeben, kein wirklich neues Motiv. Aber zu Hollywood-Schinken wie "Cold Mountain" oder gar "Pearl Harbour" verhält sich dieser Film wie ein Song von Nick Cave zu - was weiß ich - Phil Collins oder Hansi Hinterseer.