OT: The thing from another world
HORROR: USA, 1951
Regie: Christian Nyby und Howard Hawks
Darsteller: Kenneth Tobey, Margaret Sheridan, James Arness, Robert Cornthwaite, Douglas Spencer, James R. Young, Dewey Martin, Robert Nichols
Amerikanische Wissenschaftler entdecken während einer Expedition am Nordpol ein UFO. Sofort schaltet sich die US-Luftwaffe ein und schickt Captain Henry und dessen Stab dorthin um die Untersuchung zu überwachen. Die gemeinsame Bergungsaktion des UFOs läuft schief, jedoch können sie ein in Eis gefrorenes Besatzungsmitglied des Ufos bergen. Während der wissenschaftliche Leiter den Alien so schnell wie möglich aus dem Eis befreien will, sieht Captain Henry dazu keinen Anlass. Doch scheint sich dieses Problem von selbst zu erledigen, wodurch aber dafür ein viel Größeres auftaucht ...
KRITIK:SciFi-Filme, bei denen Außerirdische Teil des Geschehens sind, können im Grunde in zwei Kategorien eingeteilt werden. Entweder haben die Außerirdischen gute Absichten oder sie wollen den Menschen ans Leder. Meist werden sie uns auch als scheinbar überlegen dargestellt, unterliegen den Menschen dann aber aufgrund der fehlenden "Menschlichkeit", die je nach Philosophie des Regisseurs bzw. Drehbuchautors von Nächstenliebe über Erfindungsreichtum bis hin zu unglaublichem Durchhaltevermögen reicht. Auch DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT passt fast in dieses Raster, aber eben nur fast.
Ganz unabhängig davon, ob das Ding nun gut oder böse ist, geht es Christian Nyby in DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT nicht um die Zerstörungskraft die von dem Außerirdischen ausgeht, sondern vielmehr will er uns das menschliche Verhalten vor Augen führen. Auf der einen Seite die Wissenschaftler, unter der Leitung von Dr. Carrington, die das fremde Wesen um jeden Preis unter die Lupe nehmen wollen und auf der anderen Seite das Militär, das ebenfalls seine eigenen Pläne verfolgt und den Alien vernichten will. Allerdings werden die Soldaten nicht, wie es in den neueren Filmen üblich ist, als schießwütige Cowboys dargestellt. Vielmehr sind sie ernsthaft um die Sicherheit der Bevölkerung besorgt.
Eine dritte Partei stellt der Reporter dar. Er steht stellvertretend für den nur auf seinen eigenen Vorteil bedachten Menschen. Ohne darüber zu reflektieren, welche Folgen eine Meldung über die Landung eines UFO haben kann, will er diese des Ruhmes wegen unbedingt senden. Sicherlich eine etwas klischeehafte Charakterdarstellung aber bedenkt man aus welcher Zeit der Film stammt, ist das nichts ungewöhnliches.
Ganz ungewöhnlich ist, dass dieser Reporter sowohl vom Militär als auch von den Wissenschaftlern als vollständiges Mitglied respektiert wird.
Keiner der Charaktere wird jeoch übertrieben oder fanatisch dargestellt, es agieren alle im Rahmen des realen Verhaltens.
Die Rolle der Frau wird für damalige Verhältnisse recht emanzipiert dargestellt, obwohl sie zwar ständig mit einer Kaffeekanne umherzieht um den Herren die Tasse zu füllen, hat sie dennoch das ein oder andere Mal die rettende Idee, um der Lage Herr zu werden und bringt ihren Antagonisten Captain Henry durch ihre taffen Sprüche das ein oder andere Mal in Verlegenheit.
Die Spezialeffekte beschränken sich auf das nötigste. Konnte etwas nicht realistisch dargestellt werden, wurden die entsprechenden Szenen geschickt umgangen, und den Rest der Phantasie des Zuschauers überlassen. Meiner Meinung nach ein Mittel das auch einigen neuen Filmen gut zu Gesicht stehen würde.
Die Geschichte basiert auf einer Kurzgeschichte "Who Goes There" von John W. Campbell Jr. aus dem Jahre 1938. Jedoch wurden von Christian Nyby und Howard Hawks, der als Produzent ebenfalls bei manchen Szenen Regie geführt hat, einige Veränderungen gegenüber der Kurzgeschichte vorgenommen. So wurde die Story kurzerhand vom Südpol an den Nordpol verlegt.
Weitere Unterschiede betreffen den Alien, der sich in der Kurzgeschichte in andere Lebewesen verwandeln kann, diese Fähigkeit ist dem Alien im Film abhanden gekommen.
Ein "Horror"-Klassiker des SciFi-Genres der sowohl sozialkritische als auch komische Elemente enthält und mit ausgewogenen und vor allem ausgearbeiteten Charakteren glänzen kann.