HORROR: USA, 2006
Regie: James Koya Jones
Darsteller: Traci Lords, Frank Whaley, Dina Meyer, Gabrielle Anwar
Sechs Leute - u.a. Dina (STARSHIP TROOPERS, SAW 1-3) Meyer und Traci (CRY BABY, DEEP INSIDE TRACI) Lords - graben in einem verlassenen, baufälligen Krankenhaus in ihrer eigenen dunklen Vergangenheit und stoßen dort nicht nur auf verdrängte Er-innerungen, die von gewissenlosen Ärzten, die mit Kindern experimentieren handeln, sondern auch auf eine Leiche im Keller. Und die letztere will nun Rache
KRITIK:Nicht erst seit dem unheimlichen Finale von Miikes THE CALL ist ein heruntergekommenes, leer stehendes Krankenhaus ein prädestinierter Ort für Alpträume. Und genau in einem solchen spielt CRAZY EIGHTS und somit in der perfekten Kulisse für einen zünftigen Horrorfilm.
Dabei beweist Regisseur Jones tatsächlich das ein oder andere Mal ein Händchen für die creepy situations. Unterstützt von der unterkühlten und durchgängig düsteren Bildersprache verstehen die bösen Geister aus der Vergangenheit der sechs Protagonisten es durchaus, sich dann und wann beeindruckend in Szene zu setzen; wobei sie freilich nicht das hohe Mass an Grauen entfachen können wie die asiatischen Schreckgespenster aus der SHUTTER/ JU-ON-Liga - aber die sind ja bekanntlich unbestrittene Meister in diesem Metier.
Dafür gehen die Rachegeister der CRAZY EIGHTS etwas blutiger zu Werke, allerdings nur im Off oder hinter verschlossenen Türen. Schade eigentlich! Etwas mehr Explicare in diesem Punkt wäre wünschenswert gewesen, denn dank spektakulärer Ableben hat sich schon so mancher Horrorfilm aus der grauen Masse hervorheben können.
Leider ist dies nicht der einzige Irrweg, den dieser Haunted House / Psychohorrorflick beschreitet.
Nach einem recht guten Start, in welchen das Unheil in frischen und düsteren Szenen recht packend droht, verliert CRAZY EIGHTS im Mittelteil etwas an Fahrt und sich selbst immer mehr in ärgerlichen Horrorfilmklischees wie das vom Trottel, der sich das Bein bricht oder das andere vom Kerl, dessen letzte Worte "Bleibt ihr hier! Allein bin ich schneller
" lauten.
So wird die im Grunde interessante Story recht schnell ziemlich vorhersehbar und kann nur noch mit dem ehemaligen Pornosternchen Traci Lords überraschen - weil die Dame mittlerweile richtig schauspielern kann.
Die Ausgangslage von CRAZY EIGHTS ist nicht die Schlechteste: Idee und Setting düster; auf dem Regiestuhl jemand, der durchaus in der Lage ist, unheimliche Szenarien zu kreieren und den Beweis dafür auch in diesem Film ein paar Mal antritt. Leider bekommen die CRAZY EIGHTS irgendwann die Kurve nicht richtig, suhlen sich dann zu sehr in bequemen Klischees und bleiben so hinter den Möglichkeiten zurück. Schade, denn damit ist James K. Jones´ Spielfilmdebüt weder Hit noch Geheimtipp, aber trotz allem kein schlechter Film.