OT: Conan the Babarian
FANTASY: USA, 1982
Regie: John Milius
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, James Earl Jones, Max von Sydow, Sandahl Bergman
Conan wird als Kind verschleppt, nachdem der finstere Thulsa Doom und seine Horde Conans Dorf überfallen und seine Eltern ermordet haben. In Gefangenschaft zum mächtigen Krieger herangewachsen, hat Conan nach seiner Befreiung nurmehr einen Gedanken: Rache für die Ermordung seines Stammes. Auf seiner Suche nach Tulsa Dooom findet er Verbündete, stößt auf den geheimnisvollen Schlangenkult und Tulsa Dooms grausiges Geheimnis...
Ich mag keine Barbarenfilme! Der Anblick eingeölter, muskelbepackter Männerkörper bereitet mir stets leichtes Unbehagen. Arnold Schwarzenegger ist und war nie ein Schauspieler. Und John Milius ist nicht nur Regisseur und Drehbuchschreiber sondern auch ein erzreaktionärer, ultranationalistischer Waffennarr und hat unsägliche Machwerke wie DIE ROTE FLUT verbrochen.
Was mal wieder eindrucksvoll beweist, daß ein Ganzes mehr sein kann als die Summe seiner Einzelteile. Denn CONAN ist schlicht und einfach ein großartiger Film, dem man in jeder Einstellung ansieht, daß alle Beteiligten ihr ganzes Herzblut in dieses Projekt gelegt haben.
Die Bilder sind erlesen, die Ausstattung vom feinsten, Bauten und Spezialeffekte, noch Jahre entfernt vom heute omnipräsenten CGI-Dreck, überzeugen voll und ganz (die behäbige Riesenschlange klammern wir mal gnädig aus ;-), die Action kracht, daß es nur so eine Freude ist, und spannend ist die Geschichte um Freundschaft und Rache sowieso.
Und über alledem thront der unbeschreiblich gelungene, schlichtweg geniale und den Film perfekt untermalende Soundtrack von Basil Poledouris, für den der Mann nichts weniger als den verdammten Oscar für die beste Filmmusik verdient hätte. Er macht CONAN erst zu dem was er ist: zu einem filmischen Epos.
Auch schauspielerisch gibt es keinen Grund für beschämtes Wegsehen. Arnold macht seine Sache hervorragend, und wenn er je für eine Rolle prädestiniert war, dann für die des unbezwingbaren Kriegers Conan, den er perfekt verkörpert. James Earl Jones dagegen spielt den Tulsa Doom subtil, aber mit einer unheimlichen, bedrohlich intensiven Präsenz. Und auch die anderen Charaktere wie Subotai, der Magier oder Conans große Liebe Valeria sind durch die Bank sympathisch besetzt. Den Vogel schießt der großartige Max von Sydow ab, in einem Mini-Auftritt als verbitterter König Osric. Was den Edelmimen wohl in diesen Film verschlagen hat? ("Ich hab für Ingmar Bergmann gespielt... ah ja... und für John Milius!" *grins*)
Natürlich darf man das alles nicht zu ernst nehmen, aber wer sich je gefragt hat, wie es wohl wäre, anstatt täglich vor dem PC auf einem wilden Streitross zu sitzen, schwertschwingend durch die endlose Steppe zu reiten, und abends am Lagerfeuer ungestraft martialische Sprüche zu knurren wie diesen:
"Was ist das Beste im Leben?" - "Zu kämpfen mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu vernichten, und sich zu erfreuen am Geschrei der Weiber"
...dem sei CONAN ans Herz gelegt.
Vielleicht liegt es an meinem Faible für archetypische Heldenfiguren, vielleicht an dem perfekten Zusammenspiel aus tollen Locations, Action, Humor und einem Hammerscore. Aber ich mag diesen Film. Ganz doll!!
CONAN - ein Film wie eine Naturgewalt. Bei dem Jungs unbewusst die Muskeln anspannen und Mädels sich verständnislos an die Stirn tippen und geschlossen den Raum verlassen. Das eine, das EINZIGE Barbarenepos.