OT: Conan the Barbarian
ACTION: USA, 2011
Regie: Marcus Nispel
Darsteller: Jason Momoa, Stephen Lang, Rose McGowan, Ron Perlman
Ein Barbar hat's nicht leicht: Als Junge muss Conan mitansehen, wie der Super-Bösewicht Khalar Zym seinen Vater zu Tode foltert und das Dorf niederbrennt. Conan wächst zum muskelbepackten Mann heran. Die Zeit der Rache wird kommen ? und zwar keine Sekunde zu früh, denn Super-Bösewicht Khalar will sich mithilfe von schwarzer Magie zum Gott machen und seine Feinde ?in Ozeanen von Blut ertränken? ...
"Ich lebe, ich liebe und ich töte. Ich bin zufrieden."
Was soll man dazu sagen? Die Bedürfnispyramide eines Barbaren unterscheidet sich doch ein wenig von uns Zivilisations-Weicheiern. Das kam so: Während Kinder üblicherweise die Milch ihrer Mutter trinken, kostete Baby-Conan ihr Blut. In einem barbarischem Akt des Kaiserschnittes hatte der Vater (Ron Perlman) Baby-Conan eigenhändig aus dem Körper der sterbenden Mutter geschnitten. Während einer Schlacht, versteht sich.
Man merkt schon: Es geht eher ungemütlich zu in der antiken Fantasy-Welt der Barbaren. Wer sich darauf einlässt, wird aber ordentlich bedient. Zugegeben, John Milius' Ur-Conan mag dreckiger, politisch unkorrekter und insgesamt wohl auch besser gewesen sein. Aber im Grunde macht der vielgescholtene Ex-Werbefilmer Marcus Nispel in seinem Reboot vieles richtig.
70 Millionen hat der Film gekostet, und das sieht man auch. Tolle, auch von der 3D-Gatsch-Optik (Zitat Falter) unbeeinträchtigte Landschaftsaufnahmen, pompöse Schauplätze, beachtliche Stunts und jede Menge physischer Actionszenen lassen keine Langeweile aufkommen. Okay, zugegeben, Erzählfluss und Spannungsdramaturgie ist Nispels Stärke nicht. Aber wenn es donnert, dann ist der Exil-Deutsche in seinem Element.
Und sonst: Verhältnismäßig wenig CGI, ein dem Sujet angepasster Härtegrad, recht viel Sex für Hollywood-Verhältnisse und ein paar lustige Szenen, in denen der Zwiespalt zwischen Barbarei und Emanzipation recht nett aufgelöst wird. Zitat: "Weib, komm‘ her!" - Arnies Conan hätte Widerspruch von weiblicher Seite wohl nicht so einfach toleriert. Aber in 30 Jahren ändert sich doch einiges, selbst im Barbarenzeitalter.
Dass der hawaiianische Surfer-Dude Jason Momoa unserem Arnie charismatechnisch nicht wirklich das Wasser - oder besser: die Blutsuppe - reichen kann, war keine Überraschung. Dafür hatte das Original von 1982 keine Rose McGowan im verschärften Wave-Gothic-Treffen-Outfit. Und auch keine nichtsnutzigen 3D-Effekte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte ...
Marcus Nispels Reboot des muskelbepackten Vorzeit-Superhelden hat was von einem Heavy Metal-Videoclip mit pompöser Ausstattung und beachtlichen physischen Actionszenen. Vergesst die maue IMDB-Bewertung, die Nerdbuben dort wissen nicht, was gut ist.
In diesem Sinne: "Die Götter haben uns verlassen." - "Zur Hölle mit den Göttern!"