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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Clown

Clown

HORROR: USA, 2013
Regie: Jon Watts
Darsteller: Peter Stormare, Laura Allen, Elizabeth Whitmere, Chuck Shamata

STORY:

Als der Clown für die Geburtstagsfeier seines Sohnes Jack absagt, beschließt der Familienvater Kent ein gerade gefundenes Clowns-Kostüm anzuziehen und selbst für das Unterhaltungsprogramm zu sorgen. Doof nur, dass das überhaupt kein Kostüm war und Kent langsam anfängt sich zu verändern. Und dann ist da ja noch sein unbändiger Hunger...

KRITIK:

CLOWN ist ein weiteres Beispiel dafür, dass YouTube zu noch etwas anderem gut sein kann, als mit Vorschaubildern von halbnackten Weibern Klicks für irgendwelche schlechten Fail-Videos zu generieren. Auch Fede Alvarez wurde entdeckt, nachdem er auf YouTube seinen Kurzfilm ATAQUE DE PÁNICO! präsentiert hatte und durfte daraufhin das Remake von TANZ DER TEUFEL, EVIL DEAD, schreiben und inszenieren. Jon Watts und Christopher D. Ford, die beiden Autoren von CLOWN, stellten vor einigen Jahren einen Fake-Trailer zu Clown ins Internet und behaupteten, der Film würde von Eli Roth produziert werden.

Der sieht ja eh seinen Namen nur zu gern auf irgendwelchen DVD-Covern und belohnte die Chuzpe der beiden damit, dass er Ihren Film auch wirklich produzierte. Die beiden schrieben also das Drehbuch und Watts führte auch Regie. Der Preis dafür: Überall ist nur Roths Name zu lesen, sei es auf den Covern, oder in der Werbung für den Film. Aber so ist das nun einmal – große Namen verkaufen sich einfach besser.

Dabei hätte das CLOWN gar nicht nötig, denn ich bin mir sicher, dass dieser Film auch so sein Publikum finden würde. Das Zeug dazu hat er nämlich. Das fängt schon einmal damit an, dass Clowns per se schon verdammt gruselig sind und der Film in der Tradition von anderen Body Horror-Filmen, wie zum Beispiel DIE FLIEGE, steht. Mit einer Prise bösem Humor aufgepeppt ist CLOWN durchaus ein unterhaltsamer Film.

Eines ist klar – erfahrene Horror-Aficiandos werden sich vor Angst wohl kaum in die schwarzen Höschen machen. Watts und Ford klappern das Genre nach altbekannten Mustern ab und wer mehr als einen Horrorfilm in seinem Leben gesehen hat, wird von den Jump Scares nicht gerade aufspringen müssen und die „False Scares“ schon 10 Meter gegen den Wind riechen. Da teilt sich CLOWN irgendwie ein Schicksal mit dem auch kürzlich erschienen DEATHGASM. Es hätte einfach mehr drin sein können, so aber ist das alles zu altbekannt.

Nichtsdestotrotz macht CLOWN irgendwie Spaß. Auch wenn er nicht gerade für Gänsehaut und Nervenkitzel pur sorgt – mit Ausnahmen von zwei, drei Szenen vielleicht - so erzeugt er doch eine gewisse Spannung, die sich auch über die gesamte Laufzeit hinweg halten kann. Die Inszenierung ist äußerst routiniert, aber durchaus gelungen. So manche Einstellung oder Szene mag optisch das gleiche Problem haben wie das Drehbuch – im Westen nichts Neues. Dann aber, an anderer Stelle, überzeugen wiederum sehr schöne Einstellungen; ruhige Totalen, die manches Mal ein nettes Detail beherbergen.

Dazu ist CLOWN noch sehr ruhig und unaufgeregt, immer wieder unterbrochen von kurzen heftigen Splatterszenen, die schön dosiert wurden und nie die Überhand nehmen. Manch einem mag zu wenig in Schlachtabfällen vom Metzger rumgewühlt werden, aber im Endeffekt hätte das dem Film nur geschadet. In den kleinen Portionen kommen die gutgemachten Effekte viel besser zur Geltung. Besonders schön ist auch wie konsequent Watts und Ford ihre Geschichte zu Ende führen. Am Ende gibt es keinen dritten Weg, keine Ausfahrt ins Happy End. Am Ende heißt es schlicht und ergreifend Friss oder Stirb. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Vor der Kamera hat Watts indes Leute mit einiger Erfahrung versammelt, auch wenn der bekannteste sicherlich Peter Stormare ist, ein alter Nebenrollen-Experte, der immer wieder ziemlich sympathisch rüberkommt. Auch wenn er hier einen Halb-Verrückten spielt. Laura Allen kennen vermutlich TV-Serien-Anhänger aus einer ihrer zahlreichen Rollen in bekannten Fernsehserien. Sie sieht gut aus, spielt sympathisch und ist als Ehefrau des Killer-Klowns quasi die Hauptfigur… auch wenn Kent die größere Verwandlung durchmacht, hehe.

In diesem Sinne: „Bring mir ein Kind!“

Clown Bild 1
Clown Bild 2
Clown Bild 3
Clown Bild 4
Clown Bild 5
Clown Bild 6
FAZIT:

CLOWN ist gewiss kein Meilenstein des Body Horror-Films. Dafür haben sich Watts und Ford, sowohl beim Drehbuch als auch bei der Inszenierung, zu sehr an die Formeln des Genre geklammert und klappern im Prinzip alle Stationen pflichtbewusst ab. Aber dennoch überzeugt ihr Film – seine Geschichte entwickelt sich schön ruhig und unaufgeregt und noch dazu ist die Kameraarbeit hübsch anzusehen. Einige fiese Späße und visuelle Gags sorgen für schwarzen Humor und die konsequente Lösung weiß zu gefallen. Damit ist CLOWN durchaus empfehlenswerter DTV-Horror.

WERTUNG: 7 von 10 farbenfrohen Kopfschüssen.
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