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Chopping Mall

Chopping Mall

HORROR-TRASH: USA, 1986
Regie: Jim Wynorski
Darsteller: Kelli Maroney, Tony O`Dell, Russell Todd, Karrie Emerson

STORY:

Die außer Kontrolle geratenen Security-Bots eines Einkaufscenters spielen blutiges Räuber & Gendarm mit einigen jungen Mitarbeitern, die es sich nach Feierabend in der Bettenabteilung gemütlich gemacht haben, um dort eine kleine Betriebsorgie mit Bier, Sex und Monsterfilmen zu feiern...

KRITIK:

Ein freundlicher rhetorisch geschulter Mann mit Fönfrisur und Zahnpasta-Lächeln stellt die "Protectors" vor; ihres Zeichens hochentwickelte Kampfroboter, die künftig das menschliche Sicherheitspersonal in einem Einkaufscenter ablösen sollen. Als letztes vor dem Vorspann sagt er im Brustton der Überzeugung: "Trust me! Absolutely nothing can go wrong..."

An dieser Stelle darf nun glockenhell gelacht werden.

Schließlich wissen wir alten Hunde des Horrorfilms nur zu gut, dass solcherlei Sätze immer den Startschuss zu einem saftigen Body Count markieren. So wird auch aus dieser Shopping Mall alsbald die originaltitelgebende CHOPPING MALL.

Der Originalname nimmt auch schon viel von der ironischen Distanz vorweg, die dieser Film zu seinem Gemetzel hält. Und außerdem passt er viel besser als der etwas einfallslose deutsche Titel, der schlicht und schlecht SHOPPING heißt. Zumal das Wort SHOPPING bei Mann noch andere ungute Assoziationen wie Frau geht einkaufen, voller Schuhschrank, leeres Bankkonto heraufbeschwört. CHOPPING MALL gefällt besser. Definitiv.

In der Hoffnung, dass niemand mein schelmisches Grinsen übersehen hat, kommen wir gleich zum Regisseur dieses NUMMER 5 LEBT! des Slasherfilms. Jim Wynorski. Vielfilmer und Corman-Protége, der sein gesamtes filmisches Schaffen ganz in den Dienst des Trash gestellt hat. Wenn er heute nicht gerade irgendeine Erotikpersiflage auf kommerziell erfolgreiche Kinofilme für die Versenkung dreht - wie etwa THE DEVIL WEARS NADA, THE HILLS HAVE THIGHS oder etwa THE BARE WENCH PROJECT 3: NYMPHS OF MYSTERY MOUNTAIN - dann übt er sich in der Asylum-Disziplin der Monsterfilme aus der CGI-Retorte (siehe DINOCROC VS. SUPERGATOR, PIRANHACONDA oder CAMEL SPIDERS).

CHOPPING MALL ist jedoch ein Frühwerk aus dem Karrieremorgen dieses kleinen Trashkönigs und damit weit besser goutierbarer als der Stuss, den er heute quasi am Fließband produziert.

Doch reden wir über CHOPPING MALL, reden wir eben auch ein Stück weit über Nostalgie. Schon der Synthie-Sound egalisiert die scheußlichen Frisuren der Protagonisten und spätestens wenn nach einer halben Stunde - kurz nach den obligatorischen Boobshots - der erste Kopf explodiert, weiß man, dass dieser Film vor allem eines bedeutet: Nämlich good friendly violent fun aus den Tiefen der 80er Jahre.

Dabei nimmt sich die CHOPPING MALL nicht bierernst, was Wynorski freilich nicht daran hindert, immer mal wieder ein krudes Ableben in seine Leichenschau zu montieren. Die "Protectors" sorgen zwar für ordentlichen Blutzoll, sehen jedoch alles andere als furchteinflößend aus. Sie haben definitiv mehr von diesen kleinen, flachen Staubsaugerrobotern, die gerade in Mode sind als von unbarmherzigen Terminatoren. Und bei der nur auf den ersten Blick talentminderbemittelt erscheinenden Darstellerriege überrascht die Gegenwart der kultigen Barbara (FROM BEYOND) Crampton. Dazu gibt es noch gelungene Cameos von Mary (HOUSE OF THE DEVIL) Woronov und Dick Miller. Der letztere darf - diesmal im Part einer Reinigungskraft- noch einmal seinen alten Rollennamen aus dem KABINETT DES PROFESSOR BONDI zum Besten tragen, bevor er den ehrenvollen Filmtod stirbt.

Nostalgie allerorten, die hier allerdings mit einem augenzwinkernden, kurzweiligen, obgleich etwas stupiden Feuerwerk an Trash und lustig-schlechten Splattereffekten einhergeht. 

Chopping Mall Bild 1
Chopping Mall Bild 2
Chopping Mall Bild 3
Chopping Mall Bild 4
Chopping Mall Bild 5
FAZIT:

Als die Security-Roboter eines Einkaufscenters Amok laufen, wird aus einer Shopping Mall die CHOPPING MALL...- Der vielleicht beste Film von Corman-Protégé, Vielfilmer und Trashkönig Jim Wynorski nimmt sich freilich zu keiner Sekunde ernst und zelebriert mit viel Selbstironie, Kurzweil und einem unter Laserbeschuss lustig explodierenden Damenkopf 80er Jahre-Horrorschund, wie man ihn einfach nur liebhaben kann. Für den bestmöglichen Effekt sollte CHOPPING MALL, dieses Zalando für Trash-Liebhaber, jedoch nicht unter zwei Promille und mit einigen ebenfalls feucht-fröhlichen Kollegen bei eurer nächsten Schlockparty geschaut werden. Nüchtern betrachtet käme er wohl nur schwerlich auf seine

WERTUNG: 6 von 10 Lasersalven auf den Schlüpper
TEXT © Christian Ade
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Street Trash
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TRASH: USA, 1987
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HORRORKOMÖDIE: USA, 1988
6/10
Basket Case
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HORROR: USA, 1982
5/10
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HORROR: USA, 1985
8/10
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SUPERHELDENEPOS: USA, 1984
9/10
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HORROR: USA, GB, 1988
5/10
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Dein Kommentar >>
toxic | 15.02.2013 03:08
Thank you, I had a nice day!
Und ich dachte die Vogonen sind die schlechtesten Schützen des Universums bis ich diese Terminatörchen hab lasern sehen. Für 5? am Wühltisch eine sichere Sache.
Auch 6 von 10 Retrogefühlspunkten
>> antworten
Johannes | 10.02.2013 22:12
Scheußliche Frisuren? Nix da - 80er Jahre (Frauen-)Frisuren sind sexy.
Chris | 11.02.2013 19:04
Mein Freund, das waren Haare zum Abgewöhnen! Okay, die Frauen
konnten das ja damals noch mit einem hübschen Gesicht
einigermaßen kaschieren, sofern sie eines hatten, aber guck dir mal
z.B. die 80er-Jahrgänge der Panini-Fußballbildchen an: Was da
manche Herren auf dem Kopf trugen, hat ja schon an schwerer
Körperverletzung gegrenzt... Ich sag nur: Scheißfrisur mit 8
Buchstaben: "Vokuhila" Und auch im oben besprochenen Film trägt
so mancher einen zweifelhaften Kopfschmuck... ; )
>> antworten
Andreas | 10.02.2013 11:15
"the devil wears nada"? wtf, großartiger titel! wo bleibt das review?
Chris | 10.02.2013 12:04
Leider müssen wir davon ausgehen, dass in diesem Fall der wirklich
lustige Titel im Endeffekt gelungener als das Werk selbst ist. : )
>> antworten