HORROR/KOMÖDIE: USA, 2002
Regie: Don Coscarelli
Darsteller: Bruce Campbell, Ossie Davis, Reggie Bannister
Millionen von Elvis-Fans haben es immer schon gewusst: Der King ist nicht tot. Zumindest nicht ganz. Mit lädierter Hüfte und einer eitrigen Krebsgeschwulst an seinem besten Stück vegetiert Elvis in einem texanischem Altersheim vor sich hin. Sein einziger Freund in der Senioren-Abschiebeanstalt ist ein Schwarzer, der behauptet, John F. Kennedy zu sein. Als eine untote ägyptische Mumie im Altersheim ihr Unwesen treibt, nehmen der King of Rock'n Roll und der beliebteste US-Präsident den Kampf gegen übernatürliche Kräfte auf... und gewinnen dabei neuen Lebensmut.
KRITIK:Was soll man von einem Streifen halten, in dem Evil Dead-Ikone Bruce Campbell den altersschwachen
King of Rock'n' Roll spielt, der gemeinsam mit einem tot geglaubten US-Präsidenten
den Kampf gegen eine seelenfressende Mumie aufnimmt?
"Seriöse" Filmfans werden wahrscheinlich schon ob der Inhaltsangabe die Nase rümpfen.
Aber Fans von mit wohldosiertem schwarzen Humor angerichteten B-Filmen können sich die Hände reiben:
Regisseur Don Coscarelli, Horrorfans wegen seiner Phantasm-Filmserie ein Begriff,
hat tatsächlich einen ziemlich coolen Streifen abgeliefert.
Die Charaktere sind erstaunlich gut ausgearbeitet,
was auf das Konto der Short Story-Vorlage von Joe R. Lansdale geht.
Coscarelli inszeniert auch sehr ordentlich,
so dass trotz des geradezu lächerlichen Budgets von nur 500.000 Dollar keine Langeweile aufkommt.
Aus Budgetgründen gibt es auch keinen echten Elvis-Song zu hören: Die Rechte waren schlicht zu teuer.
Auch wenn der Film als Komödie durchgeht, ist der Grundton ein sehr melancholischer: Depressionen, Sinnkrisen, Impotenz und körperlicher Verfall sind nun mal wenig erbauliche Begleiterscheinungen, die das Alter mit sich bringt. Bubba Ho-tep ist eine existentialistische Horrorkomödie über die Schwierigkeit, in Alter und Siechtum seine Würde zu bewahren.
Endlich! Mit fünfjähriger Verspätung erblickt die kultverdächtige Elvis-Horrorkomödie mit Bruce Campbell auch hierzulande das Licht der DVD-Regale. Für B-Moviefans sowieso ein absoluter Pflichtfilm. Aber auch sogenannte "seriöse" Filmfreunde sollten mal kurz ihren elitären cineastischen Standesdünkel ablegen und sich vom Charme dieses wirklich gut gemachten B-Films überraschen lassen.