KOMÖDIE: USA, 2005
Regie: Jim Jarmusch
Darsteller: -
Ein rosaroter Brief flattert ins Haus des ewigen Junggesellen Don Johnston. Die anonyme Verfasserin behauptet darin, er hätte einen 19jährigen Sohn. Und ebendieser befinde sich auf dem Weg zu seinem verlorenen Vater. Ein Scherz? Oder traurige Wahrheit? Vom Möchte-Gern-Sherlock-Holmes-Nachbarn Winston angespornt, begibt sich Don auf eine Reise in die Vergangenheit.
KRITIK:
Stimmt: Mit Gesichtsausdrücken wirft Bill Murray in dieser Darbietung nicht gerade um sich. Was aber nur die Apathie eines Mannes ausdrückt, der trotz doch eher fortgeschrittenen Alters noch recht unreif ist. Und nicht wirklich mit dieser neuen Wende in seinem dahindümpelnden Leben umzugehen weiß. Auch nicht verwunderlich: Man kommt ja nicht alle Tage zu einem 19jährigen Sohn.
Und so werden rosarote Blumen an die Ex-Freundinnen verteilt,
Schreibmaschinen argwöhnisch beäugt und ganz nebenbei die Frage gestellt: "Hast du Kinder?"
Und weil das Gegenüber misstrauisch ist - klar, plötzlich taucht der Ex auf, nach 20 Jahren,
und stellt seltsame Fragen - entstehen skurrile Szenen, ganz wie es sich für einen Jim Jarmusch-Film gehört.
Und zum alten Publikum im Kino, das Harald in seiner Review anspricht (oh, interagierende Filmkritiken...): Bei mir gab es einen Catfight zwischen zwei jungen Frauen, die hintereinander saßen. Die eine hatte der anderen wahrscheinlich mit den Füßchen ein wenig auf die Lehne geklopft. Was die andere dazu verleitet hat, ihr ins Gesicht zu schlagen. Und dabei dachte ich immer, Leute, die sich Jarmusch Filme anschauen, seien friedfertig.
Fazit: Jim Jarmusch und Bill Murray beweisen wieder einmal, dass weniger eben doch mehr ist.