OT: Haebyeoneuro gada
SLASHER: Südkorea, 2000
Regie: Kim In-soo
Darsteller: Kim Hyun-jung, Lee Hyun-kyoon, Lee Seung-shae, Yang Dong-keun
Eine Gruppe junger Leute aus dem Chatroom verabreden sich zu einem Sex und Suff verheißenden realen Wochenende am Strand. Doch die Partystimmung hält nicht lange vor. Jetzt da die Internet-"Freunde" im wahren Leben versammelt sind, wird einer von ihnen die Gelegenheit nutzen, um sich für die im Chat erlittenen Demütigungen zu rächen. Und das tut er dann auch. Mit blanker Klinge, Axt und Heckenschere...
Aus der Abteilung Slasherfilme aus aller Welt, die etwas in Vergessenheit geraten sind. Heute: BLOODY BEACH aus Südkorea.
Los geht's mit einem verheißungsvollen Mord im Zug, der ganz eindeutig eine Verbeugung vor Meister Argentos besseren Tagen darstellt. Auch bei den späteren Morden grüßt manchmal der Giallo in Gestalt des dunklen Hut- und Mantel-tragenden Killers und der subjektiven Kameraführung während der Taten.
Doch im Großen und Ganzen wandelt Kim In-soos BLOODY BEACH dann doch eher auf Slasher-Pfaden simpler US-amerikanischer Prägung. Wir haben einen Haufen hormongesteuerter Teenager, eine Party, ein Paar Nippel und einige Sixpacks Bier. Und in der Mitte den irren Schlitzer.
Nach dem Eröffnungsmord lässt es In-soo eine starke halbe Stunde ruhig, fast zu ruhig angehen. Doch dann ist Schluss mit der Gemütlichkeit. Dann geht es Schlag auf Schlag voran mit Todesdrohungen via E-Mail, gegenseitigem Misstrauen und natürlich dem Body Count.
Die besondere Würze von BLOODY BEACH macht dann wohl auch das kleine Rätselraten um die Identität des irren Chatroom-Killer "Sandmanzz" aus. Und in erster Linie natürlich die mit einigen Splattereien garnierten Mordszenen, in denen beispielsweise Finger in schönster THE BURNING-Manier einer Heckenschere zum Opfer fallen und ein anderes Mal eine Axt auf einem Protagonisten wie im Walde hausen darf...
In Sachen Dialog und überbordenden Hormonhaushalt nimmt sich das südkoreanische Teenager-Kanonenfutter allerdings nicht viel von ihren amerikanischen Pendants. Intellektuell ist man von minderbemittelter FREITAG, DER 13.-Konversation a la "Holst du mal Feuerholz?"- "Holz? Wo soll ich denn hier Holz herkriegen?!?" - "Wir sind doch im Wald." (nachzuhören in FREITAG, DER 13. Teil VII - JASON IM BLUTRAUSCH) zwar etwas höhergestellt, aber... tja... eben nicht sehr viel höher...
Schade allerdings, dass bei der deutschen DVD-Ausgabe in einem Punkt geschludert wurde. Die in koreanischer Sprache verfassten Chatgespräche und E-Mails wurden nicht mit deutschen Untertiteln versehen. Dafür ist die deutsche Fassung dann aber auch uncut.
Solider Slasher aus Südkorea, der seinen handelsüblichen, simplen Teenager-Abzählreim mit blutigen Morden und ein bisschen Whodunit würzt.