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Being John Malkovich

Being John Malkovich

TRAGIKOMöDIE: USA, 1999
Regie: Spike Jonze
Darsteller: John Cusack, Cameron Diaz, Catherine Keener, John Malkovich

STORY:

Craig Schwartz (John Cusack) arbeitet im Stockwerk 7½ in einem Bürokomplex in Manhattan. Das Stockwerk ist nur halb so hoch wie alle anderen und auch nur durch den Nothalteknopf im Aufzug zu erreichen. Seine eigentliche Leidenschaft gilt jedoch dem Puppenspiel. Allerdings ist er damit wenig erfolgreich. Seine Ehe verläuft auch nicht besonders erfüllend. Seine Frau Lotte (Cameron Diaz) interessiert sich mehr für ihre Haustiere, als für ihren Ehemann. Craig hat ohnehin ein Auge auf seine Arbeitskollegin Maxine (Catherine Keener) geworfen, die aber auch nichts von ihm wissen will. Durch einen Zufall entdeckt er eine Tür hinter einem Aktenschrank, die direkten Zugang zu John Malkovich Kopf bietet. Damit ändert sich alles.

KRITIK:

Craig kann nun dem nachgehen was er sowieso am liebsten tut: Puppenspielen. Anfangs kann er keinen Einfluss auf Malkovich nehmen, sondern ist nur stiller Beobachter in Malkovich Kopf und kann so an seinem Leben teilnehmen, durch seine Erfahrungen als Puppenspieler ist er allerdings recht schnell in der Lage Malkovich zu kontrollieren.

Maxime und Craig schlagen mittlerweile auch Kapital aus ihrer sonderbaren Entdeckung und verkaufen Tickets für den John Malkovich Trip. Für nur 200 Doller kann jeder sich in Johns Kopf katapultieren lassen. Der Trip dauert allerdings nur wenige Minuten. Am Ende werden die Eindringlinge neben einer Autobahn rausgeschleudert.

Craigs Frau Lotte ist in der Zwischenzeit auch auf den Geschmack gekommen, in Malkovich Kopf zu stecken. Ausserdem hat sie sich ebenfalls in Maxine verliebt, diese steht auch auf Lotta, aber nur wenn sie in Malkovich steckt. Maxine verabredet sich des öfteren mit John, wenn sie weiss, dass Lotta in ihm ist. Craig kommt dahinter und die Verwirrung nimmt ihren Lauf.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur noch soviel: Das Ganze dreht noch ziemlich ab, vor allem, wenn Malkovich, durch das Portal, in seinen eigenen Kopf kriecht. Gegen Ende des Films wird es auch nochmal ziemlich schräg.

Regisseur Spike Jonze und Drehbuchautor Charlie Kaufman haben hier einen echt verdrehten Film geschaffen, der mich beim ersten Ansehen voll gepackt hat. Das Schöne ist, dass er auch beim zweiten und dritten Mal noch tierisch Spass macht.

Alle Darsteller verkörpern ihre Rollen echt schräg und vor allem John Malkovich at himself ist grossartig. Ich bin eigentlich kein Fan von Cameron Diaz, aber immer wenn sie in skurrile Rollen schlüpft (Very Bad Things) und nicht ihre Liebesschnulzenrolle gibt, dann begeistert sie mich, so auch in Being John Malkovich. Kleines Zuckerl: Charlie Sheen und Sean Penn tauchen in kurzen Rollen, als sie selbst, auf.

Being John Malkovich ist mit viel Selbstironie und Ironie inszeniert. Auch kritische und hoch philosophische Töne stimmt er an, ohne jemals zu ernst zu werden, oder sich selbst zu ernst zu nehmen. Der Film ist mit einer derartigen Leichtigkeit inszeniert, genau deshalb macht er auch so viel Spass. Being John Malkovich ist extrem klug umgesetzt und für mich in seiner Machweise einzigartig. Spike Jonze geht mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit an Themen wie Identität und Realität heran, ohne den Zuseher zu überfordern (ganz im Gegenteil: Er kitzelt einen enormen Spass heraus), wie ich es selten in einem Film gesehen habe.

Nur kurz erwähnt sei, dass Regisseur Spike Jonze und Drehbuchautor Charlie Kaufman noch einmal zusammen arbeiteten und damit den Film Adaption schufen. Der nicht weniger schräg ist als Being John Malkovich. Charlie Kaufman hat sich selbst eine Rolle in Adaption geschrieben. Zu Beginn des Films ist er bei den Dreharbeiten zu Being John Malkovich zu sehen. Wem Being John Malkovich gefällt, der sollte auch Adaption nicht versäumen.

Being John Malkovich Bild 1
Being John Malkovich Bild 2
Being John Malkovich Bild 3
Being John Malkovich Bild 4
Being John Malkovich Bild 5
Being John Malkovich Bild 6
FAZIT:

Being John Malkovich ist ein extrem abgedrehter Film, der mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit Themen behandelt wie Identität und Realität und damit hoch philosophische Fragen in ein Gewand verpackt, das dem Zuschauer unglaublich viel Spass bereitet. Der Film nimmt sich niemals selbst zu ernst, ebenso wie Hauptdarsteller John Malkovich dies hier nie tut. Genau aus diesem Grund ist Being John Malkovich ein grossartiger Film geworden, der einem auch beim mehrmaligen Ansehen nicht langweilen wird, sondern einem zum Nachdenken bewegt, aber immer mit dem nötigen Spass.

WERTUNG: 8 von 10 geheimen Portalen in John Malkovich Kopf
TEXT © Nicky
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