KOMÖDIE: USA, 2007
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Jack Black, Mos Def, Melonie Diaz, Danny Glover
Teilzeit-Mechaniker und Verschwörungstheorie-Experte Jerry (Jack Black) hat einen kleinen Unfall im örtlichen Kraftwerk; sein Körper ist magnetisiert. Nicht gerade zur Freunde des Videothekangestellten Mike (Mos Def), der mit Schrecken feststellen muss, dass sämtliche VHS-Kassetten plötzlich leer sind. Gelöscht. Wegmagnetisiert. Doch Not macht erfinderisch: Jerry überredet Mike, die Blockbuster aus vergangenen Tagen einfach mit der Videokamera nachzudrehen. Und siehe da: Ihre No-Budget-Remakes von Ghostbusters, Boyz in the Hood oder Driving Miss Daisy werden zu Kulthits. Die Videothekenkundschaft ist begeistert und will mehr...
KRITIK:Gleich vorweg: Michel Gondrys neues Werk ist leider nicht ganz so lustig, wie die Inhaltsangabe vermuten lässt. Was aber niemand vom Kinobesuch abhalten sollte.
Doch der Reihe nach. Be Kind Rewind - der deutsche Verleihtitel Abgedreht sei hier nicht näher kommentiert - ist eine liebevolle Hommage an die Goldenen Zeiten des Patschenkinos, als Blockbuster noch auf Videokassetten konsumiert wurden und die schummrige Videothek ums Eck der Zweitwohnsitz manischer Filmfreaks war.
Regisseur Michel Gondry zeigt erneut ein sicheres Händchen für ungewöhnliche Besetzungen: Der chaotische Jack Black und der hier erfreulich zurückhaltende Mos Def geben ein ausgesprochen komisches Buddy-Duo ab. Unterstützung kommt von den A-Schauspielern Danny Glover, Mia Farrow und Sigourney Weaver.
Jack Black, der die hohe Kunst der Kunden-Beschimpfung bereits in High Fidelity kultivierte (auch so eine Liebeserklärung an vom Aussterben bedrohte Buben-Welten, in diesem Fall Plattengeschäfte), läuft auch hier zur Höchstform auf: Sein Oscar-verdächtiger Körpereinsatz macht die relative Gute-Schmäh-Armut des Films wieder wett. Die zahlreichen "Remakes" verschießen ihr satirisches Potential nämlich recht schnell und wirken eher - ja, sprechen wir das böse Wort ruhig aus - kindisch.
Vielleicht hätten sich unsere "Kamerakinder" ein paar "coolere" Eighties-Filme vornehmen sollen. Eis am Stiel vielleicht? Jack Black als Zachi Noi - ja, das wär's gewesen.
Macht aber nichts: Denn Michel Gondry lässt seinem Hang zu kreativen Seltsamkeiten freien Lauf. Die stärksten Momente hat der Film aber nicht in seinen albernen In-Jokes, als vielmehr in der leisen Melancholie, die das Werk durchzieht. In der schönen Schlusswendung wird klar, dass der beste Film der ist, den man lange im Kopf trägt.
In diesem Sinne: Make your own movie.
VHS-Tapes gelöscht? Who you gonna call? Jack Black natürlich, der dreht deine Lieblingsfilme mit der Videokamera nach. Schöner kreativer Nonsens a la Michel Gondry, der wie immer zwischen Lachen und Weinen, sympathischem Dilletantismus und Momenten echer Genialität pendelt.