OT: A Prisao
WIP: BRASILIEN, 1980
Regie: Oswaldo de Oliveira
Darsteller: Maria Stella Splendore, Marta Anderson, Danielle Ferrite
Ein heruntergekommener Frauenknast in Südamerika und alle - von der Direktorin über die Krankenschwester bis zu den geilen Insassinnen - sind sie lesbisch.
Ein paar Knastschwestern planen den Ausbruch. Doch bis zur Flucht gehen noch einige Orgien ins Land
In diesem brasilianischen Frauenknaststreifen vergeht keine Minute ohne irgendeine lesbische oder sadistische Schweinerei, wobei erstere klar in der Überzahl sind.
Und dass Senor de Oliveira mit dieser Schmuddelorgie weder Erotik noch Ästhetik im Sinn gehabt hat, sollte nicht verwundern. Vielmehr suhlt er sich wie eine alte Pottsau am Trog der Sexploitation und zwar dort, wo es am ärgsten stinkt.
Ohne Rücksicht auf Verluste sleazt er sich durch eineinhalb Stunden Frauenknast und rutscht mehr als einmal in Hardcore-Gefilde ab.
Allerdings scheint dies selbst für die Beteiligten phasenweise etwas zuviel des "Guten" zu sein. Als Beispiel sei die erste Blowjob-Szene genannt, in der insbesondere der männliche (!) Part nicht besonders glücklich aussieht, was sich bei ihm auch bei einem anderen Faktor bemerkbar macht.
Aber warum soll es dem Kerl besser gehen als uns, die da vor dem Fernseher sitzen und dem Spektakel aus Genretreue oder Rezensentenpflicht beiwohnen müssen? Denn erotisch ist der Film nicht die Spur, aber verdammt sleazy.
Und vielleicht genießt BARE BEHIND BARS deshalb bei manchen Jüngern des WIP-Movies Kultstatus.
Wie dem auch sei: Die von einem anderen Kritiker empfohlene "Dusche" nach Sicht des Films ist auf jeden Fall ein guter Ratschlag.
Noch ein ernstes Wort zum Schluss: Das Frauenbild, welches dieser Streifen zeichnet, ist natürlich völlig inakzeptabel. Aber angesichts der in ihrer himmelschreienden Klischeehaftigkeit fast schon lächerlichen Bedienung asozialster Männerphantasien, erübrigt sich jede ernsthafte Diskussion darüber von selbst.
Wer nicht vorher schon angeekelt den Fernseher ausgeschaltet hat, wird gegen Ende noch mit ein paar Kastrationen und noch mehr und länger ausgespielten Hardcore-Szenen "belohnt".
Entschuldigt meine uncharmante Ausdrucksweise, aber dieser Film ist noch einmal doppelt so schmierig wie es diese Dildos sein müssen, die hier im Akkord von einer Zelle in die nächste gereicht werden.
In gewissen Kreisen genießt BARE BEHIND BARS wohl gerade deshalb große Wertschätzung. Wer sich für das Sujet erwärmen kann, dürfte von dieser brasilianischen Schmuddelorgie nicht enttäuscht werden, alle anderen sollten aber schnell das Weite suchen.