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Badlands - Zerschossene Träume

Badlands - Zerschossene Träume

OT: Badlands
DRAMA: USA, 1973
Regie: Terrence Malick
Darsteller: Martin Sheen, Sissy Spacek, Warren Oates

STORY:

Kit und Holly sind ein Pärchen aus einem Kaff in South Dakota. Da Hollys Vater von der Beziehung seiner Tochter zum zehn Jahre älteren und arbeitslosen Streuner gar nicht begeistert ist, beschließt ebenjener Streuner, mit seiner Freundin Reißaus zu nehmen. Auch das billigt der Vater nicht und will die Polizei rufen, darauf wird dieser von Kit im Affekt erschossen und das junge Paar beschließt zu flüchten. Doch auf ihrer Reise quer durch South Dakota gen Norden, werden sie zu immer mehr Morden gezwungen.

KRITIK:

Wenn man diesem Film unbedingt ein Genre aufdrängen will, so ist er eindeutig eine Mischung zwischen Roadmovie und einem rebellischen Außenseiterdrama im Stile James Deans (Durch all die direkten Anspielungen auf Herrn Dean wohl auch eine Hommage an ihn). Doch auch wenn diese Bezeichnungen vielleicht den Grundplot gut beschreiben, so werden sie dem Gesamtpaket nicht gerecht.

Terrence Malick gilt als enigmatische, unzugängliche Künstler-Persönlichkeit. Dementsprechend schwer lassen sich seine Werke - fünf Filme in 40 Jahren - auch in Worte fassen, zumindest auf Badlands trifft dies zu, denn die Bilder die er präsentiert, sind, so stumpf und simpel es auch klingen mag, wunderschön. Roadmovietypisch zeigt er natürlich Landschaftsaufnahmen, in diesem Falle vor allem die in Abendsonne getünchte Prärie. Aber schon einzelne Kamerafahrten über den Wolken zeigen, dass Malick die schönen Bilder nicht bloß einfügt um den Genrekonventionen zu entsprechen, sondern, dass er selbst eine Freude an seinen künstlerischen Kamerafahrten hat.

Besonders hervorzuheben sind noch die vielen Einstellungen, die das Abbrennen von Hollys Haus zeigen: die "bösen", allesverschlingenden Flammen werden plötzlich zu einem unbeschreiblichen Kunstwerk, welches man fast schon mit all seinen Sinnen erleben möchte.

Doch bevor ich mich in Details verliere ein harscher Themenwechsel. Badlands lebt von seinen Protagonisten und diese sind wirklich grandios von Martin Sheen und Sissy Spacek verkörpert. Wobei sie nicht, wie man sich nach Lesen des Plots vielleicht denken mag, ein mörderisches Duo Infernale abgeben, sondern erstaunlich authentisch ein junges Pärchen porträtieren, das sich zwar liebt, aber auch nicht unbedingt mit jeder Aktion des Partners einverstanden ist und ihn auch nicht immer so ganz versteht.

Sissy Spacek mimt dabei den jungen, philosophisch kritischen, gebildeten Rotschopf Holly, der die Erzählerin der Geschichte ist, ihr dadurch einen starken philosophischen Einschlag gibt und durch die Liebe an einen Mörder gekettet ist. Der Mörder Kit wird von Martin Sheen gespielt und liefert eine beeindruckende Leistung ab: Er spielt einen rebellischen, jungen Mann, der mit jedem Mord verrückter und paranoider zu werden scheint, aber weder die Sympathie der Polizei noch der Zuschauer verliert. Sozusagen ein schwer zu spielender, jedoch faszinierender Charakter.

Einziges "Manko", was in diesem Fall bedeuten soll: "Der Grund, weshalb dieser Film nicht jedem gefallen wird", ist der äußerst gemächliche Erzählstil. Viel des Geschehens spielt sich im inneren von Holly ab und wird demnach auch durch innere Monologe erzählt. Diese enthalten zwar viele philosophische Denkanstöße, lassen den Film aber auch monoton wirken.

Um den Film so richtig genießen zu können, muss man also auch bereit sein, sich selbst mit den Gedanken der Erzählerin und Protagonistin auseinanderzusetzen, sonst könnte man Badlands fast schon als langweilige Tortur empfinden.

Jedoch definitiv ein Film den sich jeder Hobby-Cineast einmal vor Augen geführt haben muss.

P.S.: Bei älteren Filmen wie diesem hier, bin ich nicht so der Fan von deutschen Tonspuren, da man ihnen meist eine gewisse "Unwirklichkeit" anmerkt und würde daher, bei genügend Englischkenntnissen den O-Ton empfehlen und der Romantiker in mir stört sich, nicht die idyllische Zeit im Baumhaus erwähnt zu haben.

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FAZIT:

Terrence Malicks Erstling von 1973: Ein philosophischer Film über junge Liebe, den Tod, das Leben, Bedürfnisse des Menschen. Voll mit schönen Bildern und Kamerafahrten. Nicht die leichteste Kost, aber Pflicht für jeden der Filme über alles liebt.

WERTUNG: 9 von 10 angefahrene und gegrillte Kühe
TEXT © Dorian Pirpamer
Dein Kommentar >>
Djan | 26.08.2011 23:18
durch die kritik definitiv auf meiner to do liste!
und kann jeden beruhigen, the tree of life ist der hammer
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Federico | 20.06.2011 01:19
Super, der Film. Von dem war - und bin - ich sehr begeistert.
>> antworten
Dorian Pirpamer | 17.06.2011 14:49
Das war halt wirklich wiedermal ein Film, der mich
seh beeindruckt hat. Der Film zwingt mich fast Tree
of Life im Kino zu sichten, trotz Zeit und
Geldmangel :-D

und könnte bitte mein Name ausgebessert werden. Man
schreibt mich mit 2 harten P's im Nachnamen^^
Harald | 17.06.2011 14:58
sorry ;-)
Sehr schöne Kritik übrigens, danke.
Tree of Life muss wohl auch sein, trotz gewisser Esoterik-Skepsis meinerseits ...
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