FANTASY: J, 2005
Regie: Yojiro Takita
Darsteller: Somegoro Ichikawa, Rie Miyazawa, Kanako Higuchi
Das mittelalterliche Japan wird zunehmend von Dämonen heimgesucht. Um der
Situation Herr zu werden entsendet der Kaiser eine Gruppe Dämonenwächter
in die Stadt Edo, die genau an der Grenze zwischen dem Reich der Menschen
und dem der Dämonen liegt. Als der Krieger Izumo bei der großen Schlacht
gegen die Höllenwesen versehentlich ein kleines Mädchen tötet, gibt er,
geplagt von Selbstzweifeln, seinen Dienst auf und schließt sich der Kabuki
Gruppe an.
Als er die junge Akrobatin Tsubaki trifft, die ein seltsames,
sich ausbreitendes Tattoo auf ihrem Rücken trägt, holt ihn dennoch sein
Schicksal als Dämonenjäger wieder ein. Denn mit ihr soll sich die
Prophezeiung über die Wiedergeburt der Dämonenkönigin Ashura erfüllen. Es
liegt nun an ihm allein, seinen Schwur der Gewaltlosigkeit zu brechen,
oder die ganze Welt an die Dämonen zu verlieren.
(Covertext)
Ein hübsches, farbenfrohes Swordsplay-Spektakel hat Japans bewährter
Fantasy-Regisseur Yojiro Takita hier auf die Leinwand (bzw. Bildschirme) gezaubert.
Der Film basiert auf einem in Japan höchst populäreren - nein, ausnahmsweise kein Manga -
sondern einem klassischen Kabuki-Stück. Wir haben es also mit Hochkultur zu tun ... naja, nicht wirklich *g*.
Von Beginn an ist der Tonfall laut und leicht trashig, Kämpfer fliegen durch die Lüfte,
neonfarbenes Dämonenblut wird schwallweise vergossen. Sehr hübsch, das Ganze.
Das Produktionsbudget kann sich sehen lassen,
die kunterbunte Ausstattung leuchtet in allen LSD-Regenbogenfarben,
den passabel choreographierten Kampfszenen in prächtigen Kostümen kann man eine gewisse Ästhetik schwer absprechen.
Die Charaktere sind comichaft überzeichnet,
die Dialoge bewegen sich gerade noch innerhalb der genreüblichen Pathos-Toleranzgrenze.
Es geht um nichts Geringeres als die Rettung der Welt vor der Herrschaft der Dämonen; das ist schließlich eine ernste Angelegenheit,
da gibts nichts zu lachen - schon gar nicht für die Schauspieler,
die mit ernster Mine manch unfreiwillig komische, krampfhaft gestelzte Textzeile aufsagen.
Hübsch anzusehen, farbenfroh, episch breit und recht pathetisch präsentiert sich dieser japanische Fantasy-Film. Kurzum: Fans fernöstlicher Fantasy/Swordsplay-Epen kommen auf ihre Rechnung - auch wenn das Genre nicht unbedingt neu erfunden wird.