THRILLER: USA, 2010
Regie: Paul Haggis
Darsteller: Russell Crowe, Elizabeth Banks, Olivia Wilde, Liam Neeson
Mit dem trauten Familienglück ist es ein für alle Mal vorbei, als die Polizei ins Eigenheim stürmt und die Frau verhaftet. Einen kaltblütigen Mord soll sie begangen haben. Glaubt die Polizei. Und fatalerweise auch die Geschworenen. Urteil: Lebenslänglich. Sie ist unschuldig. Glaubt ihr Mann. Und heckt einen Plan aus, um die Frau aus dem Gefängnis zu befreien. Koste es, was es wolle
KRITIK:Paul Haggis ist ein streckenweise äußerst spannender und intensiver Thriller gelungen, so viel steht fest. Geradlinig erzählt, souverän inszeniert, ausgewogen zwischen Thriller- und Drama-Parts hin und her wechselnd, macht der Regisseur hier viel mehr richtig als im überschätzten Rassismus-Drama L.A. Crash (den ich seinerzeit eh auch ganz passabel fand, dessen Kritik ich jetzt aber absichtlich nicht verlinke, weil ich fürchte, dass der Befund mittlerweile wesentlich kritischer ausfallen würde. Egal.)
Russell Crowe, der normalerweise gar nicht mein Fall ist, überzeugt in der Rolle des Familienvaters, dessen Glaube an die Unschuld seiner Frau zur Besessenheit wird. Wie er nächtelang manisch im Internet recherchiert, wie er verbissen das unmögliche, ja völlig absurde Unterfangen minutiös durchplant, das ist definitiv spannend und beklemmend mitanzusehen.
Ein paar Twists und mittelschwere Ungereimtheiten später steuert der Film allerdings auf ein ziemlich konventionelles, aber nichts desto trotz handwerklich souverän gemachtes Thriller-Finale hin.
Die 130 Minuten Laufzeit fühlen sich kürzer an als sie sind; man verlässt den Kinoaal mit dem Gefühl, sogar ein bisschen mehr für sein Geld bekommen zu haben, als man erwartet hat.
Und das ist ein durchaus angenehmes Gefühl.
Überraschend starkes und spannendes Thriller-Drama von Paul "The Academy loves me" Haggis. Bester Russell Crowe seit mindestens American Gangster. Kann man also bedenkenlos ansehen.