DRAMA: USA, 2008
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood
Profi-Wrestler Randy "The Ram" hat schon bessere Zeiten gesehen: In den Achtziger Jahren begeisterte er ein Millionenpublikum. Heute schläft er in einem Trailerpark, hält sich mit gelegentlichen Kämpfen über Wasser und bessert die spärliche Gage mit illegalen Anabolika-Deals auf. Bis ihn ein Herzinfarkt außer Gefecht setzt. Doch "The Ram" will es noch einmal wissen...
KRITIK:... und wir im Kinosaal halten den Atem an: Was Mickey Rourke unter der Regie von Darren Aronofsky hier abzieht, ist schwer in Worte zu fassen. Mickey Rourke spielt nicht "The Ram", Mickey Rourke ist "The Ram": Ein geschundener, narbenübersähter, kaputter Körper, der sich kaum auf den Beinen halten kann, und erst im Ring, bei den brutalen Kämpfen Mann gegen Mann, aufzuwachen scheint.
Wenn die Kämpfer aneinander krachen, sich halb bewusstlos prügeln und einander mit Glasscherben und Heftklammern (!) malträtieren, tut das Hinsehen weh. Wie es sich gehört im körperbetonten Kino des Darren Aronofsky. Dass Wrestling offensichtlich pure Show ist, dass die Verletzungen oft gefaked werden und die Fights nach Drehbuch verlaufen, tut der schmerzhaften Wirkung dieses Films keinen Abbruch.
Doch THE WRESTLER ist mehr als spektakuläres Body Cinema. Der Film funktioniert auch als Sozialstudie, die ein präziseres Bild vom Leben der amerikanischen Working Poor zeichnet, als so manche ARTE-Reportage.
Und wer, wie der Autor dieser Zeilen, mit dem comichaft überstylten Hairmetal der Achtziger Jahre (Mötley Crüe, Guns'n'Roses und Konsorten) aufgewachsen ist, dürfte die eine oder andere Nummer im Soundtrack durchaus bekannt vorkommen.
THE WRESTLER handelt auch von der Vergänglichkeit des Ruhms, von Menschen,
die ihre beste Zeit lange hinter sich gelassen haben und der Vergangenheit nachtrauern.
Wie sagt Mickey Rourke so schön: "Fuckin' 80's man, best shit ever !"
Dabei geht es ans Eingemachte; der Film prügelt gnadenlos auf das Gefühlszentrum des Publikums ein. In seinen stärksten Momenten ist THE WRESTLER ein Drama, das von den ganz großen Themen handelt: Von der Einsamkeit, von zurückgewiesener Liebe, von der Unausweichlichkeit des Todes.
Ganz großes, schmerz- und wahrhaftes Kino also, mit Mickey Rourke in der Rolle seines Lebens. Schon jetzt ein möglicher Film des Jahres. Nuff said...
Bitte noch mal den letzten Absatz lesen...