BLOCKBUSTER: USA, 2005
Regie: George Lucas
Darsteller: Ewan McGregor, Nathalie Portman, Christian Haydesen
Dies ist also jetzt der letzte Star Wars Film. Und ich hoffe, er bleibt auch
der letzte. Aber nicht, weil ich zu den ultimativen Sternenkriegshassern
gehöre. Sondern weil ich glaube, dass dies der beste Sternenkrieg war. Ja,
liebe Hardcore-Fans, sogar besser als "Das Imperium schlägt zurück" !
Anakin Skywalker, der "Auserwählte" hat Stress.
Einerseits ist er der besondere Liebling des Kanzler Palpatine. Andererseits
ist seine liebende (Geheim-) Ehefrau in guter Hoffnung. Und dann gibt es da
noch den Krieg der heimlich mit dem Sith-Lord (= Ultraböser) verbündeten
Separatisten, die der Kanzler dazu nutzt, seine ureigensten Spielchen zu
treiben. Dann gibt es auch noch Schwierigkeiten mit dem Hohen Rat der Jedis,
die nicht ganz zu Unrecht seine enge Beziehung zum mittlerweile allmächtigen
Kanzler mit Argwohn beäugen. Nicht ganz zu vergessen: Visionen, in denen er
sieht, wie seine geliebte Frau sterben wird - wie schon seine Mutter. Na,
wenn da nicht die dunkle Seite der Macht Abhilfe schaffen kann, was dann?
Machen wir es kurz: Die Republik wird zum Imperium. Die Bösen werden lachen
und die Guten werden weinen.
So, der flapsigen Worte seien jetzt genug gedroschen. Endlich schafft es
Lucas ohne Humor für Fünfjährige und allzu seichte Spielereien auszukommen.
Was er diesmal abliefert, ist eine tricktechnische, filmdesignerische und
auch von der Handlung her absolut gelungene Tragödie. Dem Bösen könnte immer
wieder Einhalt geboten werden, doch es triumphiert immer wieder. Hayden
Christiansen, in Episode II noch schauspielerische Schwachstelle, gibt einen
sehr überzeugenden Anakin/ Darth Vader. Was vor allem alte Star Wars Kenner
wie mich überzeugt: Viele, viele Zitate, die auf die alten Filme hinweisen.
Kostüme und Outfits, die zu den Urfilmen der 70er hinweisen, ohne auf
moderne Tricktechnik und wie gesagt geniales Filmdesign zu verzichten. Stück
weises zurückstecken im Design bis die letzten Szenen wirklich wirken, als
wären sie direkt VOR dem vierten (eigentlich allerersten) Teil (1977!)
gedreht worden. Und für Fans: Es gibt nur eine einzige kleine Unstimmigkeit
in den Drehbüchern punkto "Passt eh alles mit der Urserie zusammen". Und die
war so winzig, dass sie einem neben mir sitzenden Hardcore - Fan vor lauter
Rührung nicht einmal aufgefallen ist.
Natürlich gibt es auch Schwächen. Die Dialoge sind viel besser als sonst
gewohnt, aber immer noch nicht gerade brillant. Manche Roboter wirken ein
bisschen sehr unrealistisch, und die entscheidende Szene, in der Anakin zu
Darth Vader wird, hätte schon noch ein bisschen subtiler sein können. Eine
kurze logistische Frage: Am Ende sieht man den Todesstern im Rohbau. Danach
wird es ergo noch 18 Jahre dauern bis das Mistding fertig ist. Für Nummero
zwo wird man dann (trotz wesentlich unmodernerer Raumschiffe ;-) ) nur fünf
Jahre brauchen. Was hat`n der Imperator für Bauarbeiter? Oder ist das eine
Frage der Gewerkschaften?
Zuletzt kriegt der Film aber noch einen Bonus: Für die politische Aussage!
Offensichtlich hat es George Lucas doch etwas gestunken, dass Ronald Reagan
Star Wars für politische Zwecke missbraucht hat. Möglicherweise mag er auch
die Bushs nicht, deswegen stelle ich ans Ende der KRITIK folgenden Dialog:
Anakin Skywalker/Darth Vader:
"Ich habe der Galaxie Frieden, Stabilität und Sicherheit gebracht!"
Obiwan Kenobi: "Doch wo bleibt die Freiheit? Wo bleibt die Demokratie?"
AS/DV: "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!"
Schade, dass Lucas nicht schon die beiden Vorgängerfilme für ein erwachsenes Publikum gedreht hat. Aber auch Nicht-Star-Wars- Fans kommen bei diesem letzten Teil auf ihre Rechnung. Perfekte Science-Fiction-Fantasy.