ROADMOVIE/ACTION/THRILLER: E/MEX/USA 1997, 1997
Regie: Alex de la Iglesia
Darsteller: Javier Bardem, Rosie Perez, Screamin´ Jay Hawkins, Santiago Segura
An der mexikanischen Grenze trifft die Ex-Prostituierte Perdita Durango (Rosie Perez) auf den flüchtigen Gangster Romeo Dolorosa (Javier Bardem). Gemeinsam kidnappen sie ein Teenager-Pärchen. Auf der Flucht vor Polizei beginnt, was der Pressetext nicht ganz unrichtig "einen apokalyptischen Trip in die Einbahnstraße des amerikanischen Traums" nennt.
KRITIK:
Der spanische Regisseur Alex de la Iglesia empfiehlt sich stets als verläßlicher Mann fürs Grobe.
PERDITA DURANGO ist eine Art Trash-Version von David Lynch's WILD AT HEART,
ein bizarres Roadmovie auf dem Weg zur Hölle:
Ausgesprochen gewalttätig, schwarzhumorig, aber auch alles andere als unerotisch geht es hier zu. Oder wollen wir es lieber sexuell explizit nennen?
Ein Fest für Freunde des schlechten Geschmacks,
das von der sogenannten gutbürgerlichen Filmkritik gnadenlos verrissen wurde. Wie könnte es auch anders sein?
Geradezu sensationell für Filme dieser Kategorie sind jedenfalls die schauspielerischen Leistungen.
Javier Bardem und Rosie Perez geben ein großartig sympathisches Outlaw-Pärchen ab,
dessen sexuell aufgeladene, animalische Präsenz förmlich die Leinwand sprengt.
Am Ende ist dann noch großes Gefühlskino angesagt:
Ja, das Schicksal der Protagonisten geht einem nahe. Tatsache!
Ein gewalttätiges B-Movie,
der seine Protagonisten ernstnimmt und den Zuseher emotional mitreißt.
So etwas sieht man wirklich nicht alle Tage.
Solange sich Filme dieser Art ins Gartenbaukino verlieren (das war der Fall, 1997),
ist diese Welt noch nicht ganz verloren.
Amoralisches Sex and Crime-Roadmovie made in Spain, das allen Tarantino-Fans dieser Welt zeigt, wie wildes Kino wirklich aussieht.