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Long Weekend (2008)

Long Weekend (2008)

OT: Long Weekend
HORROR: AUSTRALIEN, 2008
Regie: Jamie Blanks
Darsteller: Jim Caviezel, Claudia Karvan

STORY:

Um ihre kriselnde Ehe zu retten, wollen Peter und Carla ein verlängertes Wochenende in der australischen Wildnis verbringen. Schon auf dem Weg dorthin entpuppt sich das zänkische Ehepaar als Umweltsünder vor dem Herrn: Kippen werden achtlos aus dem Wagenfenster ins trockene Gras geworfen, Kängurus überfahren und der Müll wird natürlich auch in der Botanik liegengelassen.
Doch nicht mit Mutter Natur, Freunde! Die zahlt es dem Pärchen heim, indem sie einen einsamen und idyllischen Strand zu einem unheimlichen Ort des Grauens umfunktioniert…

KRITIK:

Dieser Film ist das Remake zu Colin Egglestons LONG WEEKEND, über den wir schon berichtet haben. Zur Erinnerung: Das Original ist ein kleiner fieser Geheimtipp irgendwo zwischen Öko- und Psychohorror. In der 2008er Neuauflage von Genre-Spezi Jamie Blanks, der seine Karriere mit Teenie-Slashern (DÜSTERE LEGENDEN, SCHREI WENN DU KANNST) begann und jüngst mit seinem Terrorflick STORM WARNING auf dem bundesdeutschen Index gelandet ist, spielen DIE PASSION CHRISTI-Jesus Jim Caviezel und die aus STAR WARS EPISODE 3 bekannte Claudia Karvan den potentiellen Fall für den Scheidungsanwalt, der auf Mutter Natur scheißt und dafür in einem unheimlichen Waldstück in unmittelbarer Strandnähe teuer bezahlen muss.

Blanks wusste wohl, dass das Original eine verdammt gute und somit schwer zu toppende Vorlage ist und hat sich augenscheinlich dazu entschlossen voll auf Nummer Sicher zu gehen. Er hat Egglestons Werk kurzerhand so gut wie eins zu eins nachinszeniert. Gut, es fehlt vielleicht etwas am schmutzigen Flair der Siebziger Jahre, aus denen das erste LONG WEEKEND stammt, aber dafür sieht das Update teurer aus und hat die bekannteren Schauspieler.

Außerdem hat es auch die Trümpfe des Originals: Beeindruckende Aufnahmen der Ehrfurcht gebietenden australischen Landschaft und jene intensive Atmosphäre, die ihre Bedrohlichkeit aus der feindselig werdenden Natur und der angespannten Situation zwischen den beiden Protagonisten zieht.

Das Remake lässt also den Geist des Originals verspüren - was aber kein Wunder ist, stellt es doch eine fast exakte Kopie desselbigen dar. Nun lässt sich also trefflich darüber streiten, wie es um den Sinn des vorliegenden Films bestellt ist. Da in diesem Fall die Vorlage eine fast vergessene Perle aus den Siebzigern ist, hat Blanks LONG WEEKEND sicherlich eine weitaus größere Daseinsberechtigung als die zahlreichen und unsäglichen Hollywood-Remakes von nur unwesentlich älteren asiatischen oder spanischen Filmen. Vielleicht kann das LONG WEEKEND anno 2008 ein größeres Publikum als das von 1977 erreichen. Verdient hätte es die originelle und beklemmende Geschichte allemal. An dieser Stelle sei noch mal auf meine Zeilen zum Original verwiesen. Wegen der Inhaltsgleichheit sprechen die auch für das Remake, was aber mangels neuer Ideen einen Punkt weniger in der Gesamtwertung erhält.

FAZIT:

Jamie Blanks dreht 2008 die alte und ein bisschen in unverdiente Vergessenheit geratene Ökohorror-Perle LONG WEEKEND aus dem Jahr 1977 noch einmal neu. Und zwar fast deckungsgleich. Ob er nur zu bequem fürs Ausdenken neuer Twists war oder die Arbeit des 2002 verstorbenen Regisseurs des Originals Colin Eggleston aus Anerkennung Szene für Szene en detail würdigen wollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber da das Remake neben allem auch die Stärken der Vorlage kopiert hat, ist auch der neue LONG WEEKEND eine hochinteressante Sache. Zumindest für Leute, die mit dem Original nicht vertraut sind. Wer das allerdings schon kennt, hat hier keine Neuigkeiten zu erwarten.

WERTUNG: 7 von 10 Schatten im Meer
TEXT © Christian Ade
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Ranger | 14.10.2009 12:36
Kann der Kritik nur beipflichten.

Die Szene mit der Seekuh - Gänsehautfeeling pur!!!
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