DRAMA: USA, 2005
Regie: Gus van Sant
Darsteller: Michael Pitt, Asia Argento, Kim Gordon
Die letzten Tage Kurt Cobains, frei nach Gus Van Sant...
KRITIK:Wer Kurt Cobain war, muss an dieser Stelle hoffentlich nicht ausgeführt werden. Um den Tod des Rockpoeten (+1994) ranken sich seit Mythen und Verschwörungstheorien, die Bücher füllen könnten.
Regisseur Gus van Sant (u.a. "To Die for", "Elephant") lässt sich weder auf Fakten noch auf Spekulationen ein und wählt den Weg der Fiktion:
"Last Days" ist ein Film über das Sterben, genauer über den langsamen, gänzlich unglamourösen Tod eines verzweifelten Menschen.
In stillen, von jeglicher Filmästhetik befreiten Bildern folgt Gus Van Sant einem fiktiven Musiker namens Blake (Michael Pitt), der Cobain wie ein Zwillingsbruder gleicht.
Dem Publikum wird einiges zugemutet - und damit ist nicht nur ein grauenvolles "Boys II Men"-Video gemeint, das zufällig im Fernseher läuft, vor dem Blake eingeschlafen ist. Handlung im herkömmlichen Sinn gibt es keine; die meiste Zeit verfolgt die Kamera ein zombiehaft durch die Gegend taumelndes, unverständliches Zeug murmelndes Drogenwrack.
Auch wenn sich das vielleicht zynisch anhört: Zwischen "Big Brother in einer Junkie-WG" und Konzeptkunstwerk zum Tod von Kurt Cobain pendelt dieses zugeben radikale und künstlerisch mutige Werk, das Publikum und Presse gespalten hatte wie wenige Filme bisher. In kleinen Nebenrollen: Asia Argento und "Sonic Youth"-Sängerin Kim Gordon.
"Last Days" von Regisseuer Gus van Sant ist radikale filmische Hommage an Kurt Cobain; ein Film, der einen verzweifelten Menschen in stillen wie unangenehm realistischen Bildern dem Tod entgegen taumeln lässt.