OT: House of 1000 Corpses
HORROR: USA, 2003
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Karen Black, Sid Haig, Sheri Moon Zombie, Bill Moseley
Zwei Pärchen auf der Durchreise machen unliebsame Bekanntschaft mit einer mordenden Hinterwäldler-Familie...
KRITIK:
Horrorfilme sind sadistischer, menschenverachtender, jede Intelligenz beleidigender Sondermüll. Sagen
die einen. Horrorfilme können aber auch ganz schön clever, ironisch und voller Zitatenschatz sein. Sag ich
jetzt mal so. "House of 1000 Corpses", das lang erwartete Regie-Debut von Comic-Metaller Rob Zombie
(was für ein klingender Name :-) fällt nämlich in diese Kategorie.
Dieser Film ist zuallererst eine liebevolle, knallbunt ausgestattete Hommage an die blutig ernsten
Horrorfilme der 70er und 80er. Ernst geht es hier allerdings nicht wirklich zu. Mit viel Gespür für
sympathisch kranken Humor reiht Rob Zombie Filmzitat an Filmzitat. Seine Liebe zum gepflegten Trash
und wundervollem B-Picture-Universum aus fünf Jahrzehnten ist jede Sekunde spürbar. Das Ergebnis ist
ein bizarrer, knallbunter Trip, eine crazy horror picture show, wie man sie sich öfters im Kino wünscht.
Traurig nur, dass "seriöse" und bestimmt nicht schlecht bezahlte Filmkritiker mit dieser Art von
Kunst (jawohl! Kunst!) so rein gar nichts anzufangen wissen. Anders sind die schrecklichen Verrisse in
Kurier und Konsorten nicht erklärbar.
Rob Zombies Regie-Debut: Ein witziger, bizarrer Horrortrip mit Kultfilmpotential.